WARSCHAU / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die europäische Verteidigungslandschaft steht vor einem bedeutenden Wandel. Mit der Einführung des Europäischen Verteidigungsmechanismus (EDM) zielt die EU darauf ab, die fragmentierten Verteidigungsindustrien des Kontinents zu integrieren und die Selbstversorgung in der Waffenbeschaffung zu stärken.

Die europäische Verteidigungsindustrie ist seit langem durch nationale Grenzen und unterschiedliche Standards fragmentiert. Der neue Europäische Verteidigungsmechanismus (EDM) könnte jedoch den Weg für eine engere Integration ebnen. Ein Bericht eines Brüsseler Think Tanks, der im Auftrag Polens erstellt wurde, hebt die Vorteile einer solchen Integration hervor. Polen, das derzeit die rotierende Präsidentschaft des EU-Rates innehat, hat den Bericht den EU-Finanzministern in Warschau vorgestellt.
Ein zentrales Ergebnis des Berichts ist, dass besser integrierte europäische Verteidigungsmärkte den Wettbewerb stimulieren und es neuen Unternehmen erleichtern könnten, Produkte zu lancieren. Durch die Bündelung der Nachfrage und die Durchsetzung gemeinsamer Standards könnten die Kosten für militärische Ausrüstung erheblich gesenkt werden. Dies könnte insbesondere bei teuren Produkten wie modernen Kampfflugzeugen von Vorteil sein, die von einzelnen Ländern nicht entwickelt werden können.
Guntram Wolff, ein Senior Fellow des Think Tanks, betont die Notwendigkeit eines europäischen Verteidigungsfinanzierungsmechanismus, um die Märkte innerhalb des Europäischen Wirtschaftsraums tiefer zu integrieren. Ohne eine solche Integration würden die Märkte fragmentiert bleiben, was zu hohen wirtschaftlichen Kosten für einzelne Produkte führen könnte.
Die Diskussionen über den EDM werden jedoch auch von institutionellen und politischen Herausforderungen geprägt sein. Einige EU-Mitgliedstaaten haben verfassungsrechtliche Einschränkungen, die ihre Teilnahme an solchen Mechanismen verhindern könnten. Zudem gibt es Regierungen, die keine Verteidigungskooperation mit anderen EU-Partnern eingehen möchten.
Ein weiteres Thema ist die mögliche Einbeziehung von Nicht-EU-Ländern in den Mechanismus. Länder wie das Vereinigte Königreich, Norwegen oder sogar die Türkei könnten entscheiden, ihre Verteidigungsindustrien in diese Form der Zusammenarbeit einzubringen. Dies könnte die europäische Verteidigungslandschaft erheblich verändern.
Polen hat seine Verteidigungsausgaben seit dem Beginn des Krieges in der Ukraine erheblich erhöht. Für 2025 plant die polnische Regierung, 186,6 Milliarden PLN für die Verteidigung auszugeben, was etwa 4,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts entspricht. Ein Großteil des Budgets fließt in den Kauf von Waffen aus den USA, darunter F-35-Kampfflugzeuge und Abrams-Panzer.
Gleichzeitig hat der polnische Premierminister Donald Tusk erklärt, dass seine Regierung die Verteidigungskooperation mit EU-Partnern sowie wichtigen europäischen Verbündeten wie dem Vereinigten Königreich und der Türkei intensivieren möchte. Durch die Förderung von Diskussionen über den EDM zielt Warschau darauf ab, die Verteidigungsindustrien der EU zu mehr gemeinsamen Projekten zu bewegen.

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