BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Evelyn Palla übernimmt die Führung der Deutschen Bahn und bricht damit mit einer langen Tradition männlicher Führungskräfte. Ihre Ernennung fällt in eine Zeit der Krise, was die Diskussion um die ‘Gläserne Klippe’ erneut entfacht. Experten debattieren, ob Frauen in Krisenzeiten häufiger in Führungspositionen berufen werden und welche Herausforderungen dies mit sich bringt.

Die Ernennung von Evelyn Palla zur neuen Chefin der Deutschen Bahn markiert einen bedeutenden Wandel in der Führungskultur des Unternehmens. Inmitten einer Unternehmenskrise übernimmt sie die Leitung und bricht damit eine langjährige Tradition männlicher Führung. Diese Entscheidung hat eine Debatte über das Phänomen der ‘Gläsernen Klippe’ entfacht, bei dem Frauen in Krisenzeiten häufiger in Führungspositionen aufsteigen.
Max Reinwald, ein Betriebswirtschaftler aus Mannheim, weist darauf hin, dass die Wahrscheinlichkeit, dass eine Frau in Krisenzeiten zur Chefin ernannt wird, auf 7,6 Prozent ansteigt. Dies sei besonders in Unternehmen der Fall, die bisher ausschließlich von Männern geführt wurden. Die Berufung von Palla zur Chefin der Deutschen Bahn, einem Unternehmen, das seit Jahren unter Druck steht, wird als Ausdruck des Veränderungswillens gesehen.
Die öffentliche Sichtbarkeit von Frauen in Führungspositionen verstärkt diesen Effekt, obwohl die Theorie umstritten bleibt. Während einige Experten an der These zweifeln, wird sie von Organisationen wie Fidar unterstützt. Anja Seng, Präsidentin von Fidar, betont, dass Frauen in Krisen oft härtere Entscheidungen treffen müssen, da sie nicht in bestehende Netzwerke eingebunden sind.
Ein weiteres Beispiel für die ‘Gläserne Klippe’ ist Bettina Orlopp, die während eines Übernahmekampfes die Führung der Commerzbank übernahm und kürzlich ein beeindruckendes Gewinnwachstum meldete. Solche Fälle befeuern die Debatte über den Verlauf weiblicher Führung in Krisensituationen und werfen Fragen über die langfristigen Auswirkungen auf.

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