SAN FRANCISCO / LONDON (IT BOLTWISE) – Figma, das als einfaches Design-Tool begann, steht kurz vor einem Börsengang mit einer Bewertung von bis zu 16 Milliarden US-Dollar. Doch trotz des Hypes um das Unternehmen bleiben viele Fragen offen, insbesondere hinsichtlich der Tragfähigkeit seines Geschäftsmodells und der fehlenden Transparenz bei den Umsatzzahlen.
Figma hat sich in den letzten Jahren von einem simplen Design-Tool zu einem unverzichtbaren Werkzeug für Produktteams weltweit entwickelt. Die Software ermöglicht es Designern, Entwicklern und Produktmanagern, in Echtzeit und browserbasiert an Projekten zu arbeiten. Diese Fähigkeit zur nahtlosen Zusammenarbeit hat Figma zu einem Standard in der Branche gemacht. Doch trotz dieser Erfolge bleibt die Frage, ob das Unternehmen die hohen Erwartungen der Investoren erfüllen kann.
Ein wesentlicher Bestandteil von Figmas Erfolg ist die Nutzung der Cloud-Technologie, die es ermöglicht, ohne zusätzliche Plugins oder Softwareinstallationen zu arbeiten. Diese Flexibilität hat das Tool besonders attraktiv für Unternehmen gemacht, die auf verteilte Teams setzen. Doch die eigentliche Innovation liegt in der Integration von Künstlicher Intelligenz, die es ermöglicht, Layoutvorschläge zu generieren und Nutzerflüsse zu simulieren. Diese KI-Funktionen sind nicht nur ein Verkaufsargument, sondern auch ein potenzieller Risikofaktor, da sie das Unternehmen angreifbar machen.
Die geplante Bewertung von bis zu 16 Milliarden US-Dollar ist beeindruckend, doch Analysten warnen vor der Unsicherheit des Geschäftsmodells. Figma hat bisher keine belastbaren Umsatz- oder Gewinnzahlen veröffentlicht, was bei einem Börsengang von dieser Größenordnung ungewöhnlich ist. Diese Intransparenz könnte Investoren abschrecken, die auf der Suche nach stabilen und nachvollziehbaren Wachstumszahlen sind.
Ein weiterer Aspekt, der Figma in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt hat, ist der gescheiterte Übernahmeversuch durch Adobe im Jahr 2022. Der Softwaregigant wollte Figma für rund 20 Milliarden Dollar übernehmen, doch die Wettbewerbsbehörden in den USA und Europa legten ihr Veto ein. Diese Entscheidung zeigt, dass Figma als ernstzunehmender Akteur im UX-Design-Bereich wahrgenommen wird, der die Marktstellung von Adobe gefährden könnte.
Der bevorstehende Börsengang von Figma wird mit Spannung erwartet, doch das Unternehmen selbst wird finanziell wenig davon profitieren. Der Großteil der Erlöse geht an bestehende Anteilseigner, darunter Gründer Dylan Field. Dies wirft die Frage auf, warum die Altaktionäre jetzt verkaufen, wenn das Wachstumspotenzial von Figma angeblich erst am Anfang steht.
Für die Zukunft muss Figma beweisen, dass es mehr als nur ein Symbol für die Rückkehr der Tech-Börsengänge ist. Ohne ein tragfähiges Geschäftsmodell und transparente KPIs bleibt das Risiko für Investoren hoch. Die Integration von Blockchain-Technologien und die Verstärkung des Vorstands mit prominenten Persönlichkeiten wie dem Instagram-Mitgründer Mike Krieger könnten zwar neue Impulse geben, doch letztlich muss Figma liefern, um die hohen Erwartungen zu erfüllen.

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