VANCOUVER / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die kürzliche Insolvenz des kanadischen Fintech-Startups Bench hat in der Branche für Aufsehen gesorgt. Mit Schulden in Höhe von über 65 Millionen US-Dollar und einem abrupten Ende seiner Geschäftstätigkeit wirft der Fall Fragen zur Stabilität und den Herausforderungen von Startups im Finanzsektor auf.

Das kanadische Fintech-Startup Bench, bekannt für seine innovativen Buchhaltungsdienste, hat kürzlich Insolvenz angemeldet und dabei Schulden in Höhe von über 65 Millionen US-Dollar offenbart. Diese Entwicklung hat nicht nur die Investoren, sondern auch die gesamte Finanztechnologiebranche überrascht. Bench, das 2012 gegründet wurde, hatte im Laufe der Jahre beträchtliche Investitionen von namhaften Unternehmen wie Shopify und Bain Capital Ventures erhalten.
Die Insolvenzunterlagen zeigen, dass Bench zum Zeitpunkt der Anmeldung lediglich 2,8 Millionen US-Dollar in bar verfügte, während die Verbindlichkeiten auf 65,4 Millionen US-Dollar anstiegen. Ein Großteil dieser Schulden, etwa 50 Millionen US-Dollar, ist bei der National Bank of Canada aufgelaufen, wobei mehr als 85 % dieser Schulden ungesichert sind. Diese Situation hat Bench wohl dazu gezwungen, seine Geschäftstätigkeit abrupt einzustellen, da die Bank keine Zugeständnisse machte, als Bench zum Verkauf angeboten wurde.
Zusätzlich zu den Bankschulden hat Bench auch finanzielle Verpflichtungen gegenüber seinen Risikokapitalgebern. Bain Capital Ventures, ein bedeutender Investor, dem Bench 1,3 Millionen US-Dollar schuldet, hatte erst 2023 einen Partner in den Vorstand von Bench entsandt. Weitere Schulden bestehen gegenüber Inovia Capital und Contour Venture Partners, die ebenfalls erhebliche Beträge investiert hatten.
Die Insolvenz hat auch Auswirkungen auf die Mitarbeiter von Bench. Berichten zufolge wurden die Angestellten Ende Dezember ohne Vorwarnung entlassen, und das Unternehmen schuldet ihnen insgesamt 1,8 Millionen US-Dollar an Abfindungen. Der neue Eigentümer, Employer.com, hat jedoch angekündigt, viele der ehemaligen Mitarbeiter wieder einzustellen, wenn auch vorerst auf 30-Tage-Verträgen.
Darüber hinaus schuldet Bench 4 Millionen US-Dollar an Mietrückständen an die kanadische Immobiliengesellschaft Morguard, vermutlich für Büroräume, die das Unternehmen während seiner Blütezeit mit über 600 Mitarbeitern nutzte. Die genauen Ausgaben, die zu dieser finanziellen Schieflage führten, bleiben jedoch weitgehend unklar.
Während Bench nun durch die Insolvenz navigiert, steht auch eine Übernahme durch das in San Francisco ansässige HR-Tech-Unternehmen Employer.com im Raum. Diese Akquisition könnte Bench eine neue Richtung geben, während die kanadischen Gerichte die Verteilung der Erlöse an die Gläubiger überwachen.

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