Flexjet setzt auf junge Superreiche mit 800 Millionen Dollar Finanzierung

CLEVELAND / LONDON (IT BOLTWISE) – Flexjet, der weltweit zweitgrößte Anbieter von Privatjets, hat kürzlich eine beeindruckende Finanzierungsrunde abgeschlossen, die das Unternehmen in eine neue Wachstumsphase katapultiert. Mit einer Investition von 800 Millionen Dollar, angeführt von der LVMH-nahen Beteiligungsgesellschaft L Catterton, zielt Flexjet darauf ab, den wachsenden Bedarf junger, vermögender Kunden aus der Tech- und Krypto-Szene zu bedienen.

Flexjet hat sich in einer Rekordfinanzierungsrunde 800 Millionen Dollar gesichert, um den steigenden Anforderungen einer jüngeren, wohlhabenden Klientel gerecht zu werden. Diese Kunden stammen vornehmlich aus der Tech- und Krypto-Szene, wo Vermögen oft schnell und spekulativ entsteht. Die Finanzierungsrunde wurde von L Catterton angeführt, einer Beteiligungsgesellschaft mit Verbindungen zu LVMH, und erhöht die Unternehmensbewertung von Flexjet auf rund 4 Milliarden Dollar.

Der Vorsitzende von Flexjet, Kenn Ricci, erklärte, dass das Unternehmen eine verstärkte Nachfrage von Unternehmern aus den Bereichen Technologie und Bitcoin verzeichne. Diese Industrien sind bekannt für ihre schnelle Vermögensbildung, was Flexjet die Möglichkeit bietet, von diesem Trend zu profitieren. Die Mittel aus der Finanzierungsrunde sollen hauptsächlich in den Ausbau der Flotte fließen, die derzeit über 300 Businessjets umfasst, darunter Maschinen von Gulfstream.

Flexjet bietet Teilhaberschaften an den Flugzeugen an, was es Kunden ermöglicht, die Vorteile eines Privatjets zu genießen, ohne die vollständigen Kosten eines eigenen Flugzeugs tragen zu müssen. Diese Strategie hat sich als besonders attraktiv für jüngere Kunden erwiesen, die Flexibilität und Luxus schätzen. Das Unternehmen hatte Ende 2022 von Plänen Abstand genommen, über einen Spac-Deal mit einer Bewertung von 3,1 Milliarden Dollar an die Börse zu gehen.

Die aktuelle Investition markiert laut Jefferies die größte Kapitalrunde, die es jemals im privaten Luftfahrtsektor gegeben hat. Flexjet liegt hinter Markführer NetJets, das zum Warren-Buffett-Imperium gehört, auf Platz zwei weltweit. Neben L Catterton beteiligten sich auch KSL Capital Partners und die J Safra Group an der Finanzierungsrunde. Flexjet prüft, wie es von den Verbindungen von L Catterton zu LVMH profitieren kann, etwa beim Design luxuriöser Kabinenausstattungen.

Im vergangenen Jahr erzielte Flexjet einen Umsatz von 2,6 Milliarden Dollar, was einem Zuwachs von über 50 Prozent gegenüber 2021 entspricht. Das Ebitda lag 2024 bei 390 Millionen Dollar und soll dieses Jahr auf 425 Millionen Dollar steigen. Besonders stark hat Flexjet vom Nachfrageschub nach Reisen in den Nahen Osten profitiert: Die Zahl der Flüge nach Dubai oder Dschidda hat sich seit 2021 verzehnfacht.

Der Markt für Super-Premium-Jets wuchs 2023 laut AeroDynamic Advisory um 7 Prozent auf 22,7 Milliarden Dollar. Für 2024 wird ein erneutes Plus von 7,3 Prozent erwartet. 764 Privatjets wurden im vergangenen Jahr ausgeliefert. Flexjet reagiert zudem auf den demografischen Wandel unter den Kunden. Das Durchschnittsalter der Klientel sank von 62 Jahren im Jahr 2019 auf aktuell 58 Jahre. Jüngere Menschen wollen weiter reisen, nach London oder Dubai, und sie verlangen größere Flugzeuge.

Ein Viertel der aktuellen Investitionssumme soll laut Insidern als Dividende an bestehende Flexjet-Aktionäre ausgeschüttet werden. Diese strategische Entscheidung könnte das Vertrauen der Investoren stärken und die Position von Flexjet im Markt weiter festigen.

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