KÖLN / LONDON (IT BOLTWISE) – Der langwierige Konflikt um den Stellenabbau bei Ford Deutschland hat eine entscheidende Wendung genommen. Nach intensiven Verhandlungen haben sich Ford und die Gewerkschaft IG Metall auf ein umfassendes Abfindungspaket geeinigt, das auch Maßnahmen zur Absicherung von Rentnern beinhaltet.

Der Konflikt um den Stellenabbau bei Ford Deutschland, der in den letzten Monaten für erhebliche Spannungen gesorgt hatte, ist nun beigelegt. Ford und die IG Metall haben sich auf ein umfassendes Paket geeinigt, das Abfindungen, Altersteilzeitregelungen und einen finanziellen Schutzschirm für Rentner umfasst. Diese Vereinbarung betrifft das Werk in Köln, das derzeit 11.500 Mitarbeiter beschäftigt, und sieht vor, die Belegschaft bis Ende 2027 um 2.900 Personen zu reduzieren.
Eine wesentliche Neuerung der Vereinbarung ist die finanzielle Absicherung der Rentner im Falle einer hypothetischen Insolvenz der deutschen Tochtergesellschaft durch die US-amerikanische Muttergesellschaft. Diese Klausel war bisher nicht Bestandteil der Absprachen und stellt eine bedeutende Verbesserung dar, die die Bedenken der IG Metall hinsichtlich eines negativen Szenarios etwas lindern dürfte.
Obwohl der Konflikt um den Stellenabbau in den vergangenen Monaten eskaliert war und im Mai zu einem eintägigen Streik führte, zeigt dieser Kompromiss eine Annäherung der Verhandlungspartner. Die Gewerkschaft hat in den Gesprächen spürbar nachgegeben, insbesondere was den Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen bis 2032 betrifft. Diese Position verlor angesichts eines möglichen Firmenkonkurses an Bedeutung.
Der neue Kompromiss erlaubt betriebsbedingte Kündigungen, sollten alle sozialverträglichen Maßnahmen ausgeschöpft sein. Dadurch könnte Ford auf Entlassungen zurückgreifen, falls sich nicht genügend freiwillige Abgänge finden lassen. Die Vereinbarung erfordert allerdings noch die Zustimmung der IG-Metall-Mitglieder. Betriebsrat Benjamin Gruschka betonte die Großzügigkeit der angebotenen Abfindungen.
Ford Deutschland steht weiterhin unter großem Druck. Die Einstellung der Fiesta-Produktion und die Umstellung auf Elektrofahrzeuge verschärften die Situation. Mit knapp zwei Milliarden Euro Investitionen in die Kölner Produktion wurden jedoch noch keine neuen Verkaufsschlager erzielt, obwohl die Verkaufszahlen stetig steigen. Eine Finanzspritze der US-Muttergesellschaft unterstützt den Standort weiterhin.
Marcus Wassenberg, Geschäftsführer der Ford-Werke, bezeichnete die Einigung als entscheidenden Schritt zur Sicherung eines profitablen Geschäftsmodells in Europa und zur Stärkung der Pkw-Sparte. Diese Maßnahmen sollen helfen, die Herausforderungen der Umstellung auf Elektrofahrzeuge zu bewältigen und die Wettbewerbsfähigkeit von Ford in einem sich schnell wandelnden Marktumfeld zu sichern.

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