FRANKFURT/MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Frankfurt und die umliegende Region soll eine führende Position beim Thema Künstliche Intelligenz einnehmen. Um das zu erreichen, wollen Wirtschaft, Forschung und Politik stärker zusammenarbeiten. Ziel ist ein Institut für Künstliche Intelligenz in Frankfurt zu errichten. Chris Boos, Chef der Frankfurter KI-Firma Arago und Mitglied im Digitalrat der Deutschen Bundesregierung, nannte den neuen KI-Verein einen „echten Hoffnungsschimmer für Deutschland und die Künstliche Intelligenz“.
Forschung, Wirtschaft und Politik wollen kooperieren und das Gebiet Rhein-Main zur führenden Region in Sachen Künstliche Intelligenz in Deutschland machen. Zu diesem Zweck werden die in der Initiative „Artificial Intelligence Frankfurt“, welche auf Meetup.com knapp 5.000 natürliche Mitglieder zählt, Partner – Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Unternehmen, Wirtschaftsförderer – gemeinsam einen neuen eigenständigen Verein gründen, der zu einer stärkeren Vernetzung der aktiven Mitglieder beitragen soll. Bekannte Unternehmer wie beispielsweise Chris Boos, Chef der Frankfurter KI-Firma Arago und Mitglied im Digitalrat der Bundesregierung, und führende KI-Forscher wie Kristian Kersting von der TU Darmstadt wollen in diesem Verein mitarbeiten.
Der neue Verein könnte, wie Oberbürgermeister Peter Feldmann (Mitglied der SPD) am vergangenen Mittwoch im Römer bei einer SPD-Sitzung sagte, die Keimzelle eines Instituts für Künstliche Intelligenz sein. Die Region um Frankfurt erfülle alle Voraussetzungen, um in Sachen Künstliche Intelligenz ganz vorne mitzuspielen und Führungsregion für KI in Deutschland zu werden, so Feldmann, welcher vor einem Jahr zu einer ersten Diskussionsrunden hierzu eingeladen hatte. Frankfurt hat die Talente, die Unternehmungen, die Forschungseinrichtungen und die nötige Infrastruktur. Die Aufgabe eine Führungsregion aufzubauen aber sei so groß, dass es unbedingt nötig sei, alle gesellschaftlichen Akteure hierfür zu mobilisieren.
Chris Boos, Chef der Frankfurter KI-Firma Arago und Mitglied im Digitalrat der Deutschen Bundesregierung, nannte den neuen KI-Verein einen „echten Hoffnungsschimmer für Deutschland und die Künstliche Intelligenz“. Es sei immens wichtig, in diesem Bereich eng zusammenzuarbeiten. Der Unternehmer machte in eigenen Worten klar, in welchem Umfang Künstliche Intelligenz zu Veränderungen führen dürfte. Unter anderem zu einem deutlichen Anstieg des Automatisierungsgrads in verschiedenen Bereichen. Chris Boos sprach zudem vom nahen Ende des Industriezeitalters. Bei künstlicher Intelligenz gehe es inzwischen mehr als nur um automatisiert Muster zu erkennen oder kurzweilige Vorhersagen zu treffen – es gehe um intelligente „Entscheidungsmaschinen“, welche Probleme individuell und eigenständig lösen. Trotzdem bleibe die Künstliche Intelligenz ein Werkzeug, die Vorgaben machen Menschen. „Bei der Frage, wo wir hinwollen, werden uns keine Maschinen helfen.“
Martina Klärle, die Vizepräsidentin der Frankfurt Universität für angewandte Wissenschaft, sagte, Künstliche Intelligenz könne dabei helfen, interdisziplinäre Lösungen für Herausforderungen wie den Klimawandel und die Energie- und Verkehrswende zu finden. Auch bei sozialen Themen könne KI und artverwandte Werkzeuge eine Rolle spielen. Die stärkere Vernetzung der Akteure werde das „Ökosystem“ in diesem Bereich sehr fördern, sagte sie.
Alfred Ermer ist wie Chris Boos ebenfalls Teil der Unternehmensspitze von Arago und sagte, Künstliche Intelligenz sei kein Thema der Zukunft, sondern schon am heutigen Tag Realität in den Unternehmen. Dabei verwies er auf eine von der Frankfurter KI-Initiative erstellte Bestandsaufnahme, für die 70 Unternehmen, Lösungsanbieter und Forschungseinrichtungen oder Hochschulen in der Region befragt wurden. 80 Prozent der befragten Firmen, Forschungseinrichtungen oder Hochschulen gaben an, Werkzeuge und Methoden der künstlichen Intelligenz bereits aktiv einzusetzen – unter den Befragten waren unter anderem auch die Konzerne Deutsche Börse und Lufthansa, Mittelständler aus der Region wie Samson und Heraeus sowie Bundesbank und Europäische Zentralbank.
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