PARIS / MADRID / LONDON (IT BOLTWISE) – Frankreich und Spanien, zwei Nachbarländer mit unterschiedlichen wirtschaftlichen Entwicklungen, stehen im Fokus der Ratingagenturen. Während Spanien seine Schulden erfolgreich abbaut, kämpft Frankreich mit einer steigenden Schuldenquote. Diese gegensätzlichen Entwicklungen werfen Fragen über die zukünftige Stabilität der beiden Volkswirtschaften auf.

Die jüngsten Bewertungen der Ratingagenturen haben die wirtschaftlichen Unterschiede zwischen Frankreich und Spanien deutlich gemacht. Während Frankreich von Fitch auf A+ herabgestuft wurde, erhielt Spanien von S&P die gleiche Bewertung, was auf den ersten Blick eine Gleichstellung suggeriert. Doch ein genauerer Blick zeigt, dass sich die beiden Länder in entgegengesetzte Richtungen bewegen. Spanien, einst ein Sorgenkind der Eurokrise, hat seine Staatsfinanzen stabilisiert und baut seine Schulden kontinuierlich ab. Im Gegensatz dazu steigt Frankreichs Schuldenquote unaufhaltsam an, was düstere Aussichten für die kommenden Jahre bedeutet.
Spanien hat seit der Eurokrise erhebliche Fortschritte gemacht. Nach dem Platzen der Immobilienblase 2008 und einer tiefen Wirtschaftskrise, die die Arbeitslosigkeit auf fast 27 Prozent steigen ließ, hat das Land umfassende Reformen durchgeführt. Diese umfassten Steuererhöhungen, drastische Ausgabenkürzungen und eine Flexibilisierung des Arbeitsmarktes. Diese Maßnahmen haben dazu beigetragen, die Schuldenquote von über 100 Prozent der Wirtschaftsleistung zu senken, obwohl sie immer noch hoch ist. Dennoch wächst die spanische Wirtschaft stetig, was die Schuldenquote weiter reduzieren dürfte.
Frankreich hingegen hat es versäumt, notwendige Reformen durchzuführen. Die Schuldenquote liegt bereits bei 115 Prozent der Wirtschaftsleistung, und das Haushaltsdefizit ist das höchste in der EU. Politische Blockaden durch extreme Parteien im Parlament verhindern signifikante Sparmaßnahmen. Prognosen zufolge könnte die Schuldenquote in wenigen Jahren auf 130 Prozent steigen. Dies bedeutet zwar nicht, dass Frankreich unmittelbar vor einer Schuldenkrise steht, doch die steigenden Kosten für den Schuldendienst belasten den Haushalt zunehmend.
Die Finanzmärkte haben bereits auf diese Entwicklungen reagiert. Die Renditen französischer Staatsanleihen sind über die der spanischen gestiegen, was darauf hindeutet, dass Investoren mehr Vertrauen in die spanische Wirtschaft haben. Diese Unterschiede in der Wahrnehmung der beiden Länder durch die Märkte könnten langfristige Auswirkungen auf ihre wirtschaftliche Stabilität und ihre Fähigkeit haben, Investitionen anzuziehen. Während Spanien als Beispiel für erfolgreiche Reformen gilt, steht Frankreich vor der Herausforderung, seine Wirtschaftspolitik grundlegend zu überdenken, um zukünftige Risiken zu minimieren.

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