SAN FRANCISCO / LONDON (IT BOLTWISE) – Wissenschaftler haben herausgefunden, dass das Immunsystem das Gehirn bis zu sieben Jahre vor der Diagnose von Multipler Sklerose angreift. Diese Entdeckung könnte die Früherkennung und Prävention der Krankheit revolutionieren.

Die jüngsten Forschungen der Universität von Kalifornien in San Francisco haben bahnbrechende Erkenntnisse über den Beginn der Multiplen Sklerose (MS) geliefert. Wissenschaftler konnten nachweisen, dass das Immunsystem das Gehirn bereits bis zu sieben Jahre vor der eigentlichen Diagnose angreift. Diese Entdeckung basiert auf der Analyse von über 5.000 Blutproteinen, die molekulare Anzeichen für Schäden an der Myelinscheide, der schützenden Hülle um die Nervenfasern, aufzeigen.
Ein zentrales Element dieser Forschung ist die Identifizierung von Biomarkern wie IL-3 und MOG, die einen zweistufigen Angriff auf das Nervensystem anzeigen. Zunächst wird die Myelinscheide angegriffen, gefolgt von einer Schädigung der Nervenfasern selbst. Diese Erkenntnisse könnten den Weg für einen diagnostischen Bluttest ebnen, der eine frühzeitige Erkennung und möglicherweise auch präventive Behandlungen von MS ermöglicht.
Die Forscher analysierten Blutproben von 134 Personen mit MS, die sowohl vor als auch nach ihrer Diagnose gesammelt wurden. Diese Proben stammen aus dem Serum-Repository des US-Verteidigungsministeriums, das Proben von Militärangehörigen aufbewahrt. Sieben Jahre vor der Diagnose wurde ein Anstieg des Proteins MOG festgestellt, das auf Schäden an der Myelinscheide hinweist. Ein Jahr später zeigte sich ein Anstieg des Proteins Neurofilament Light Chain, das auf Schäden an den Nervenfasern selbst hinweist.
Diese Entdeckung bietet nicht nur Hoffnung auf eine frühzeitige Diagnose, sondern auch auf die Möglichkeit, MS zu verhindern oder zumindest den Fortschritt der Krankheit zu verlangsamen. Die Forscher haben bereits ein Patent für einen diagnostischen Bluttest eingereicht, der auf den 21 wichtigsten Proteinen basiert, die sie identifiziert haben. Diese Entwicklung könnte die Art und Weise, wie wir MS verstehen und behandeln, grundlegend verändern.

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