AUSTIN / TEXAS / LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie zeigt, dass ein Gefühl der gemeinsamen Entscheidungsfindung in Ehen zu einer harmonischeren und weniger gehemmt erlebten Sexualität führen kann. Forscher der University of Texas in Austin haben herausgefunden, dass Paare, die sich in ihren Beziehungen gleichberechtigt fühlen, langfristig von einer erfüllteren sexuellen Beziehung profitieren.

In einer kürzlich veröffentlichten Studie der University of Texas in Austin wurde untersucht, wie sich die Machtverteilung in Ehen auf das sexuelle Erleben der Partner auswirkt. Die Forscher fanden heraus, dass Paare, die sich in ihren Beziehungen gleichberechtigt fühlen, eine harmonischere und weniger gehemmt erlebte Sexualität erfahren. Diese Erkenntnisse basieren auf der Analyse von Daten aus einer großen, national repräsentativen Stichprobe von 1.668 frisch verheirateten, verschiedengeschlechtlichen Paaren in den USA.
Die Studie, die im Journal of Social and Personal Relationships veröffentlicht wurde, zeigt, dass die Art und Weise, wie Paare Einfluss und Entscheidungen aushandeln, die Art der Leidenschaft beeinflussen kann, die Partner im Laufe der Jahre in ihrer sexuellen Beziehung empfinden. Die Forscher stützten ihre Arbeit auf die Selbstbestimmungstheorie, die besagt, dass Menschen am erfülltesten sind, wenn ihre Handlungen selbstbestimmt und mit ihren eigenen Werten im Einklang stehen.
Ein zentrales Ergebnis der Studie ist, dass ein Gefühl der gemeinsamen Entscheidungsfindung die sexuelle Autonomie fördert, was wiederum zu einer harmonischeren Leidenschaft führt. Diese Form der Leidenschaft ist gut in das Leben und die Identität einer Person integriert. Im Gegensatz dazu kann ein Gefühl des Drucks oder der Kontrolle zu einer gehemmt erlebten Sexualität führen, bei der eine Person zögert, ihre sexuellen Wünsche auszuleben.
Die Forscher fanden auch heraus, dass das Gefühl der gemeinsamen Entscheidungsfindung nicht nur die eigene sexuelle Leidenschaft beeinflusst, sondern auch die des Partners. Wenn eine Person das Gefühl hat, dass die Beziehung ausgewogen und unterstützend ist, kann dies das sexuelle Wohlbefinden beider Partner verbessern. Diese Partnerwirkung wurde jedoch nicht bei gehemmt erlebter Leidenschaft beobachtet; das Gefühl der gemeinsamen Entscheidungsfindung war nur mit einer Verringerung der eigenen Hemmungen verbunden.
Obwohl die Studie einige Einschränkungen hat, wie die Fokussierung auf frisch verheiratete, verschiedengeschlechtliche Paare, bietet sie wertvolle Einblicke in die Dynamik von Macht und Leidenschaft in Ehen. Zukünftige Forschungen könnten diese Dynamiken in verschiedenen Paarformen untersuchen und prüfen, ob eine harmonischere sexuelle Beziehung dazu führen kann, dass Paare im Laufe der Zeit ein stärkeres Gefühl der gemeinsamen Entscheidungsfindung entwickeln.

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