MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Erforschung der Auswirkungen der Raumfahrt auf die menschliche Gesundheit gewinnt zunehmend an Bedeutung, insbesondere mit der Zunahme kommerzieller Weltraummissionen. Ein Forscherteam des Baylor College of Medicine hat mit Unterstützung des Translational Research Institute for Space Health (TRISH) das GENESTAR-Protokoll entwickelt, um diese Auswirkungen besser zu verstehen.
Die Raumfahrt stellt den menschlichen Körper vor einzigartige Herausforderungen, die wir erst allmählich zu verstehen beginnen. Mikrogravitation, Strahlung und Isolation sind nur einige der Faktoren, die den Körper beeinflussen können. Um diese Effekte besser zu erforschen, hat ein Team unter der Leitung von Forschern des Baylor College of Medicine das Genomic Evaluation of Space Travel and Research (GENESTAR) Protokoll entwickelt. Dieses umfassende Protokoll ermöglicht die Sammlung, Verarbeitung und Lagerung von Biospezimen von Teilnehmern kommerzieller Raumflüge, um alle aktuellen und zukünftigen biologischen und genomischen Messungen zu unterstützen.
GENESTAR ist Teil eines größeren Projekts namens Genomics and Space Medicine (Space Omics), das am Human Genome Sequencing Center der Baylor University durchgeführt wird. Space Omics umfasst einen umfassenden Plan zur Sammlung von Biospezimen, der modernste Technologien nutzt, um Gene, Proteine und andere Moleküle im Körper zu untersuchen. Diese Forschung könnte nicht nur für die Raumfahrt, sondern auch für die Gesundheitsversorgung auf der Erde von großer Bedeutung sein.
Die Forscher haben die GENESTAR-Protokolle an vier Besatzungsmitgliedern der Axiom-2-Mission getestet, einem 10-tägigen Aufenthalt auf der Internationalen Raumstation im Mai 2023. Dabei wurden über 300 Proben zu verschiedenen Zeitpunkten gesammelt: 90, 30 und 3 Tage vor dem Start sowie mehrere Tage nach der Rückkehr. Die Ergebnisse waren vielversprechend, da 98 % der Blutproben und mehr als 91 % der Nicht-Blutproben die Qualitätsstandards für fortgeschrittene molekulare Tests erfüllten.
Ein weiterer innovativer Aspekt von GENESTAR ist die Verwendung eines Laborinformationsmanagementsystems, das jede Probe von der Sammlung bis zur Analyse verfolgt. Dies gewährleistet, dass die Daten genau, sicher und leicht mit anderen Forschern geteilt werden können. Darüber hinaus bietet GENESTAR den Teilnehmern die Möglichkeit, einen klinischen Bericht über die vollständige Genomsequenzierung zu erhalten, der wichtige genetische Informationen wie die Veranlagung zu bestimmten Krankheiten oder die Reaktion auf bestimmte Medikamente aufdecken kann.
Die Auswirkungen dieser Forschung könnten weit über die Raumfahrt hinausgehen. Beispielsweise könnte das Studium früher molekularer Indikatoren und Mechanismen des durch Schwerelosigkeit ausgelösten Knochenverlusts während der Raumfahrt neue Einblicke in den Knochenverlust bei alternden Menschen auf der Erde bieten. Diese als Osteoporose bekannte Erkrankung schwächt die Knochen und macht sie anfälliger für Brüche.
Das GENESTAR-Team erweitert bereits seine Arbeit. Forscher haben Proben von einer zweiten Mission (Axiom-3) gesammelt und bereiten sich auf weitere vor. Sie erforschen auch neue Möglichkeiten zur Probenentnahme während des Raumflugs mit kleinen, selbst betriebenen Geräten, die es Astronauten ermöglichen könnten, Blut in der Mikrogravitation ohne medizinisches Personal zu entnehmen.
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