GENIUS Act: Ein Schritt zur Stärkung der US-Dollar-Dominanz im digitalen Zeitalter

WASHINGTON / LONDON (IT BOLTWISE) – Der GENIUS Act, ein bedeutendes Gesetz zur Regulierung von Stablecoins in den USA, steht kurz vor einer entscheidenden Abstimmung im Kongress. Sollte der Senat das Gesetz verabschieden, könnte dies die Rolle des US-Dollars im digitalen Finanzsystem erheblich stärken.

Der GENIUS Act, offiziell als Guiding and Establishing National Innovation for US Stablecoins Act bekannt, könnte die Art und Weise, wie Stablecoins in den USA reguliert werden, grundlegend verändern. Diese Gesetzesinitiative wird von der Trump-Administration unterstützt und könnte den Einfluss des US-Dollars im digitalen Finanzsystem festigen. Stablecoins, die oft als Brücke zwischen traditionellem Finanzwesen und digitalen Vermögenswerten angesehen werden, könnten durch diese Regulierung an Bedeutung gewinnen.

Die Abstimmung im Senat, die mit 68 zu 30 Stimmen für die Weiterführung des Gesetzes ausfiel, zeigt eine parteiübergreifende Unterstützung, obwohl es auch kritische Stimmen gibt. Besonders Senatorin Elizabeth Warren hat Bedenken geäußert, dass das Gesetz unzureichende Schutzmaßnahmen gegen Interessenkonflikte bietet, insbesondere im Hinblick auf die Möglichkeit der Selbstbereicherung durch autorisierte Stablecoin-Emittenten.

Ein zentraler Aspekt des GENIUS Act ist die Einführung eines Aufsichtssystems für Stablecoins. Emittenten müssten sich bei der US-Regierung registrieren lassen und strenge Anforderungen erfüllen, darunter eine 1:1-Deckung ihrer Stablecoins, regelmäßige Prüfungen und die Einhaltung von Anti-Geldwäsche-Vorschriften. Diese Maßnahmen könnten die Transparenz und Sicherheit im Umgang mit Stablecoins erheblich erhöhen.

Für die Kryptoindustrie könnte das Gesetz einen wichtigen Schritt in Richtung regulatorischer Klarheit darstellen. Paul Grewal, Chief Legal Officer von Coinbase, betont die Bedeutung des Gesetzes für die Schaffung eines klaren regulatorischen Rahmens, der Innovationen fördert und gleichzeitig die Stabilität des Finanzsystems gewährleistet.

Die Auswirkungen des GENIUS Act könnten weitreichend sein. Experten wie Mike Cahill, CEO von Douro Labs, sehen in dem Gesetz eine Möglichkeit, Stablecoins als neue Kategorie programmierbaren Geldes zu legitimieren, das in Zahlungs- und Abwicklungssysteme integriert werden könnte. Dies könnte auch die Diskussion über die Einführung einer digitalen Zentralbankwährung in den USA beeinflussen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt des GENIUS Act ist seine potenzielle Rolle bei der Abwehr von De-Dollarisierungsbestrebungen. Da die meisten Stablecoins an den US-Dollar gekoppelt sind, könnte das Gesetz die Position des Dollars im digitalen Zeitalter stärken. Bill Sebell von der XDC Foundation betont, dass Dollar-gestützte Stablecoins ein mächtiges Finanzinstrument des 21. Jahrhunderts darstellen, das die Reichweite und Relevanz des US-Dollars erhöhen könnte.

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