Geopolitische Spannungen und die Widerstandsfähigkeit der Weltwirtschaft

LONDON (IT BOLTWISE) – Trotz anhaltender geopolitischer Spannungen zeigt sich die Weltwirtschaft bemerkenswert widerstandsfähig. Während die USA mit einem abgeschwächten Wachstum kämpfen, profitiert Deutschland von wirtschaftlichen Reformen und einer stabilisierenden Geldpolitik.

Die globalen wirtschaftlichen Herausforderungen, insbesondere die geopolitischen Spannungen im Nahen Osten und die unberechenbare Zollpolitik der USA, haben die Weltwirtschaft auf die Probe gestellt. Dennoch bleibt sie robust, was auf eine Vielzahl von Faktoren zurückzuführen ist, darunter die wirtschaftlichen Reformen in Deutschland und die stabilisierende Geldpolitik der Europäischen Zentralbank.

Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Dekabank, äußerte sich optimistisch über die zukünftige Entwicklung der Weltwirtschaft. Er sieht die USA besonders von einem abgeschwächten Wachstum betroffen, während die Auswirkungen der Krise im Nahen Osten bisher begrenzt sind. Dies liegt unter anderem daran, dass viele Länder über ausreichende Rohöllagerbestände verfügen, um kurzfristige Engpässe zu überbrücken.

Die jüngsten Spannungen im Persischen Golf, insbesondere die Angriffe der USA auf iranische Atomanlagen, könnten jedoch zu kurzfristigen Ölpreisspitzen führen. Kater prognostiziert mögliche Preisspitzen von bis zu 140 US-Dollar je Barrel, erwartet jedoch langfristig ein Preisniveau unter 70 US-Dollar, da der Markt abgesehen von geopolitischen Risiken gut versorgt ist.

Für Deutschland und die EU sieht Kater gute Chancen, das Image des “hässlichen Entleins” der Weltwirtschaft abzulegen. Realeinkommenszuwächse, gesunkene Zinsen und wirtschaftspolitische Reformen stärken die Binnennachfrage. Zudem tragen fiskalpolitische Impulse der deutschen Regierung zur Stabilisierung bei, was ein moderates Wachstum in den kommenden Jahren erwarten lässt.

Die Europäische Zentralbank plant eine weitere Zinssenkung, um die Geldpolitik im unteren neutralen Bereich zu halten. Diese Maßnahmen bieten der Eurozone wirtschaftliche Stabilität und einen Vorteil gegenüber den USA, wo die hohe Staatsverschuldung den fiskalischen Spielraum begrenzt.

In den USA schränken die Zölle die Zinssenkungsoptionen der Federal Reserve ein. Kater meint, dass das Aufkommen der Zölle zur Schließung des Haushaltsdefizits nicht ausreichen wird. Die wirtschaftlichen Herausforderungen in den USA könnten langfristig zu einer Neuausrichtung der Wirtschaftspolitik führen.

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