LONDON (IT BOLTWISE) – Gesichtserkennung ist für viele Menschen eine Selbstverständlichkeit, doch für einige stellt sie eine erhebliche Herausforderung dar. Die Prosopagnosie, auch bekannt als Gesichtserkennungsstörung, betrifft etwa einen von 50 Menschen und kann das tägliche Leben erheblich beeinträchtigen.

Die Fähigkeit, Gesichter zu erkennen, ist für die meisten Menschen eine alltägliche Selbstverständlichkeit. Doch für Menschen mit Prosopagnosie, einer Gesichtserkennungsstörung, stellt dies eine erhebliche Herausforderung dar. Diese neurodivergente Störung betrifft etwa einen von 50 Menschen und kann das tägliche Leben erheblich beeinträchtigen, wie eine neue Studie zeigt.
In der Untersuchung, die in Zusammenarbeit mit dem Dartmouth College durchgeführt wurde, berichteten 29 Erwachsene mit Prosopagnosie über ihre täglichen Herausforderungen. Viele von ihnen gaben an, dass sie nicht in der Lage sind, enge Familienmitglieder oder Freunde in unerwarteten Situationen zu erkennen. Diese Schwierigkeiten führen oft zu Missverständnissen, da Betroffene als unhöflich oder desinteressiert wahrgenommen werden.
Die Studie hebt hervor, dass selbst Menschen mit einer als ‘mild’ eingestuften Prosopagnosie im Alltag erhebliche Schwierigkeiten haben können. Dies legt nahe, dass die Diagnose dieser Störung nicht nur auf Labortests basieren sollte, sondern auch auf den realen Erfahrungen der Betroffenen.
Viele der Betroffenen haben Strategien entwickelt, um Menschen zu erkennen, wie das Führen von Notizen oder das Verknüpfen von Namen mit markanten Merkmalen. Diese Methoden sind jedoch oft mental anstrengend und in stressigen Situationen schwer anzuwenden. Einige Betroffene berichteten sogar, dass sie Menschen anhand ihres Geruchs oder ihrer Stimme zu erkennen versuchen.
Die sozialen und beruflichen Auswirkungen dieser Störung sind erheblich. Viele Betroffene vermeiden soziale Zusammenkünfte oder halten ihre sozialen Kreise klein, um die Anzahl der zu merkenden Gesichter zu reduzieren. Dies kann jedoch zu sozialer Isolation und mangelnden sozialen Fähigkeiten führen.
Die Studie betont die Notwendigkeit eines besseren Verständnisses und Bewusstseins für Prosopagnosie, insbesondere bei Arbeitgebern, Schulen und medizinischem Personal. Einfache Maßnahmen wie Namensschilder bei Veranstaltungen oder feste Sitzordnungen können den Alltag der Betroffenen erheblich erleichtern.
Die Forscher schlagen vor, Prosopagnosie als eine Form der Neurodivergenz anzuerkennen, ähnlich wie Autismus oder ADHS. Dies würde nicht nur das Bewusstsein erhöhen, sondern auch die Inklusion und Würde der Betroffenen fördern.

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