MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die globale Plastikproduktion hat 2022 ein Rekordhoch erreicht, während die Recyclingquoten weiterhin enttäuschend niedrig bleiben. Dies stellt eine erhebliche Herausforderung für Umwelt, Wirtschaft und Gesundheit dar.

Die weltweite Produktion von Kunststoffen hat im Jahr 2022 die beeindruckende Marke von 400 Millionen Tonnen erreicht. Doch trotz dieser enormen Menge bleibt der Anteil des recycelten Materials erschreckend gering. Lediglich 9,5 Prozent der produzierten Kunststoffe wurden tatsächlich recycelt, was auf eine erhebliche Schieflage im globalen Abfallmanagement hinweist.
Die Forscher der Tsinghua Universität in Peking haben in einer umfassenden Studie die globalen Materialströme von Kunststoffrohstoffen, -produkten und -abfällen analysiert. Ihre Ergebnisse, veröffentlicht im Fachjournal “Communications Earth & Environment”, verdeutlichen die immense Herausforderung, die die Plastikverschmutzung weltweit darstellt. Mikroplastik ist mittlerweile in der Tiefsee, in Tiermägen und sogar im menschlichen Blut nachweisbar.
Im Jahr 2022 entstanden 267,7 Millionen Tonnen Plastikmüll, von denen 103 Millionen Tonnen auf Mülldeponien landeten und etwa 90 Millionen Tonnen verbrannt wurden. Diese Entsorgungsmethoden dominieren weiterhin, obwohl sie erhebliche Umweltprobleme verursachen. Ein beträchtlicher Teil des gesammelten Plastikmülls wird zur Energiegewinnung verbrannt, was die Recyclingquote weiter drückt.
Historische Daten zeigen, dass die Kunststoffproduktion seit 1950 von zwei Millionen Tonnen auf 400 Millionen Tonnen im Jahr 2022 gestiegen ist. Prognosen zufolge könnte diese Zahl bis 2050 auf 800 Millionen Tonnen anwachsen. Diese Entwicklung unterstreicht die Notwendigkeit, die Recyclingkapazitäten weltweit zu erhöhen und nachhaltigere Lösungen zu finden.
Ein weiterer kritischer Punkt ist der hohe Rohstoffverbrauch: 98 Prozent der neu produzierten Kunststoffe basieren auf fossilen Brennstoffen wie Erdöl, Kohle und Erdgas. Bereits im Produktionsprozess entsteht ein nicht verwertbarer Verlust von 17,64 Millionen Tonnen. Über 40 Prozent der nutzbaren Kunststoffe werden für Verpackungen verwendet, was die Dringlichkeit von Innovationen in diesem Bereich erhöht.
Regionale Unterschiede im Umgang mit Plastikmüll sind ebenfalls signifikant. Während in der EU28 etwa 29 Prozent der Abfälle deponiert werden, sind es in den USA 76 Prozent. China und Indien zeigen zwar bessere Recyclingquoten, doch auch hier gehen erhebliche Mengen durch ineffiziente Abfallbewirtschaftung verloren.
Die Studie hebt die zunehmende Bedeutung der Verbrennung als Methode zur Kunststoffabfallbehandlung hervor, die nun 34 Prozent der Entsorgung ausmacht. Trotz der Bemühungen um Deponiereduzierung bleibt die globale Recyclingquote ernüchternd niedrig. Die EU setzt mit Richtlinien und Maßnahmen wie den fest befestigten Deckeln bei Plastikflaschen Ansätze zur Müllreduktion um.

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