LONDON (IT BOLTWISE) – Die globale Raumfahrtindustrie steht vor erheblichen Herausforderungen durch die von der US-Regierung unter Donald Trump eingeführten Zölle. Diese Zölle betreffen nicht nur Rohstoffe, sondern auch die komplexen internationalen Lieferketten, die für die Herstellung von Satelliten und anderen Raumfahrttechnologien entscheidend sind.
Die Einführung von Zöllen auf Rohstoffe und Waren durch die US-Regierung unter Donald Trump hat weltweit Besorgnis ausgelöst, insbesondere in der Raumfahrtindustrie. Diese Branche ist stark von internationalen Lieferketten abhängig, da die Herstellung von Satelliten Rohstoffe aus verschiedenen Ländern erfordert. Aluminium aus Kanada, Lithium aus Chile und Silizium aus Brasilien oder Kanada sind nur einige der Materialien, die für den Bau von Raumfahrzeugen benötigt werden.
Die Zölle könnten die Kosten für Raumfahrtprojekte erheblich erhöhen, da Importsteuern auf Materialien und Komponenten anfallen, die die US-Grenze überschreiten. Dies könnte zu Verzögerungen bei der Lieferung und in einigen Fällen sogar zu Projektabsagen führen. Die Unsicherheit über mögliche Ausnahmen und die Gefahr von Vergeltungszöllen verschärfen die Situation zusätzlich.
Pacôme Révillon, CEO der Raumfahrtberatungsfirma Novaspace, betont, dass eine Rückkehr zu einer Zeit vor den Zöllen unwahrscheinlich ist. Die Raumfahrtindustrie könnte unter den neuen Bedingungen leiden, wobei unklar ist, wie stark die Auswirkungen sein werden. Die Frage, ob die Raumfahrt als Teil der Luft- und Raumfahrt oder der Elektronikgüter betrachtet wird, könnte für mögliche Ausnahmen entscheidend sein.
Einige Unternehmen, wie das US-amerikanische Raumfahrtunternehmen Spire Global, das seine Satelliten in Glasgow, Großbritannien, produziert, sehen die Auswirkungen der Zölle als minimal an. Dies liegt an den relativ niedrigen Kosten ihrer Satelliten und der Möglichkeit, diese lokal zu fertigen. Dennoch suchen sie nach Möglichkeiten, die Auswirkungen der Zölle weiter zu minimieren.
Für kanadische Raumfahrtunternehmen sind die Auswirkungen der US-Zölle jedoch unbestreitbar. Die Flexibilität und Anpassungsfähigkeit kleiner Unternehmen könnten entscheidend sein, um die Herausforderungen zu meistern. Die derzeitigen Handelskonflikte erinnern daran, dass eine globale Lieferkette existiert, die genutzt werden kann, um Zölle zu umgehen.
Für laufende Raumfahrtprojekte könnten die Auswirkungen der Zölle schwerwiegender sein. Révillon schätzt, dass die Kosten für Raumfahrtprojekte durch die Zölle um 10 bis 15 Prozent steigen könnten. Dies betrifft die gesamte Lieferkette, von der Beschaffung der Rohstoffe bis zur Herstellung der Komponenten und Systeme.
Die Unsicherheit über die Kosten könnte die Finanzierung neuer Projekte erschweren, da Investoren und Aktionäre durch die unklare Lage abgeschreckt werden. Die Frage, ob die Preise für Endverbraucher erhöht werden müssen, bleibt ebenfalls offen.
Die Bestrebungen nach mehr Unabhängigkeit in der Raumfahrttechnologie könnten durch die Zölle verstärkt werden. Länder wie die USA haben bereits begonnen, ihre Abhängigkeit von importierten Technologien zu reduzieren. Die europäische Raumfahrtindustrie hingegen ist noch stark auf Importe aus den USA angewiesen, insbesondere bei Elektronikkomponenten.
Die Einführung von Zöllen könnte den Trend zur Eigenproduktion verstärken. Unternehmen könnten gezwungen sein, neue Lieferanten zu suchen oder ihre Produktionskapazitäten zu verlagern, um die Unsicherheiten zu reduzieren. Dies könnte jedoch mit erheblichen Kosten verbunden sein und erfordert eine sorgfältige Planung.
Insgesamt wird erwartet, dass die Zölle die Raumfahrtindustrie zu Innovationen und Kostensenkungen zwingen werden. Unternehmen könnten versuchen, die Digitalisierung und die Einführung softwaredefinierter Lösungen zu beschleunigen, um die Abhängigkeit von Hardware zu reduzieren.
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