BRÜSSEL / LONDON (IT BOLTWISE) – In einem bemerkenswerten Schritt hat Google angekündigt, den freiwilligen EU-KI-Kodex zu unterzeichnen, während Meta sich entschieden gegen diese Maßnahme stellt.
Google hat sich entschieden, den freiwilligen EU-KI-Kodex zu unterzeichnen, eine Entscheidung, die sowohl in der Branche als auch bei Regulierungsbehörden für Aufsehen sorgt. Der Kodex dient als Leitfaden, um Unternehmen wie Google, Microsoft und Meta bei der Einhaltung des EU-KI-Gesetzes zu unterstützen, insbesondere in den Bereichen Transparenz, Sicherheit und Urheberrecht für allgemeine KI-Anwendungen. Die Unterzeichnung wird als eine Art Gütesiegel angesehen, das Unternehmen hilft, ihre Konformität auf dem europäischen Markt zu demonstrieren.
Google hat am 30. Juli 2025 bestätigt, den Kodex zu unterzeichnen, obwohl es intern Bedenken gibt. Das Unternehmen sieht in der Unterzeichnung einen klaren, gemeinsamen Rahmen, der die Einhaltung des AI Acts erleichtert. Ein Google-Sprecher betonte, dass die Unterzeichnung der europäischen Gemeinschaft den Zugang zu fortschrittlichen KI-Technologien ermögliche und Google weiterhin mit Behörden und Partnern bei der Umsetzung zusammenarbeiten werde.
Ein wesentlicher Grund für Googles Entscheidung ist die Vermeidung möglicher Sanktionen oder zeitaufwändiger Einzelprüfungen, was dem Unternehmen Planungssicherheit verschafft. Trotz interner Kritik, dass einige Vorgaben zu weit gehen oder Geschäftsgeheimnisse gefährden könnten, überwiegt laut Google die pragmatische Seite.
Im Gegensatz dazu lehnt Meta die freiwillige Unterzeichnung des Kodex rigoros ab. Der Konzern bezeichnet den Kodex als überbordende Regulierung, die weit über die gesetzlichen Anforderungen hinausgehe und die Innovation bei KI in Europa massiv behindern könne. Joel Kaplan, Metas weltweiter Beauftragter für politische Angelegenheiten, kritisiert die Prioritäten der EU und bezweifelt den Mehrwert des Kodex im Vergleich zu den Pflichtanforderungen des AI Acts.
Meta befürchtet insbesondere zusätzliche Rechtsunsicherheiten, hohe bürokratische Hürden und die Gefahr, dass vertrauliche Informationen preisgegeben werden müssen. Zudem sieht Meta die Agilität bei der Weiterentwicklung der eigenen KI-Modelle eingeschränkt. Daher setzt der Konzern darauf, lediglich die direkten Vorgaben des AI Acts zu erfüllen, ohne zusätzliche freiwillige Selbstverpflichtung.
Microsoft hingegen hat angekündigt, den Kodex wahrscheinlich zu unterzeichnen, was auf eine differenzierte Herangehensweise der großen US-Technologieunternehmen an die europäischen Regulierungsinitiativen hinweist. Diese unterschiedlichen Reaktionen zeigen, wie komplex die Balance zwischen Innovation und Regulierung im Bereich der Künstlichen Intelligenz ist.
Die Entscheidung von Google könnte als Signal an andere Unternehmen dienen, sich ebenfalls dem Kodex anzuschließen, um ihre Position auf dem europäischen Markt zu stärken. Gleichzeitig bleibt abzuwarten, wie sich Metas Widerstand gegen den Kodex auf seine Geschäftsstrategien in Europa auswirken wird.


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