FRIEDRICHSHAFEN / LONDON (IT BOLTWISE) – Der deutsche Automobilzulieferer ZF Friedrichshafen steht vor einem tiefgreifenden Wandel. Trotz eines deutlichen Gewinnanstiegs im ersten Halbjahr plant das Unternehmen, bis zu 14.000 Arbeitsplätze abzubauen. Diese Entscheidung ist Teil eines umfassenden Restrukturierungsprogramms, das auf die Herausforderungen der global stagnierenden Fahrzeugproduktion und die schleppende Einführung der Elektromobilität reagiert.
Der Automobilzulieferer ZF Friedrichshafen, der zweitgrößte seiner Art in Deutschland, befindet sich in einer Phase des Umbruchs. Trotz eines beeindruckenden Anstiegs des Betriebsgewinns um zwölf Prozent auf 874 Millionen Euro im ersten Halbjahr, sieht sich das Unternehmen gezwungen, drastische Sparmaßnahmen zu ergreifen. Diese beinhalten den Abbau von fast einem Viertel der Arbeitsplätze in Deutschland bis 2028. Die Entscheidung fällt in eine Zeit, in der die globale Fahrzeugproduktion stagniert und die Elektromobilität nur schleppend an Fahrt gewinnt.
Die Unsicherheiten, die durch die US-Zollpolitik verursacht werden, tragen zusätzlich zu den Herausforderungen bei, denen sich ZF gegenübersieht. Vorstandschef Holger Klein betont, dass die geringeren Umsätze und steigenden Kosten das Unternehmen dazu zwingen, sein Restrukturierungsprogramm zu beschleunigen. Besonders betroffen ist die Sparte für Antriebstechnologien, die als Herzstück des Unternehmens gilt. Eine Vereinbarung mit den Arbeitnehmern zum Sanierungsplan wurde bereits getroffen, um die Profitabilität dieser Division zu steigern.
Der Umsatz von ZF sank im ersten Halbjahr um mehr als zehn Prozent auf 19,7 Milliarden Euro, was teilweise auf die Ausgliederung des Geschäftsbereichs Achsmontage zurückzuführen ist. Organisch reduzierte sich der Umsatz um knapp zwei Prozent. Trotz dieser Rückgänge zeigt die Ergebnisentwicklung erste Erfolge des Konzernumbaus. Dennoch bleibt die Zukunft ungewiss, da betriebsbedingte Kündigungen an einzelnen Standorten nicht ausgeschlossen werden können.
Der geplante Stellenabbau hat bereits zu erheblichen Protesten geführt. Mehr als 10.000 Beschäftigte demonstrierten gegen die Pläne, die von Betriebsrat und IG Metall als Bedrohung für die Integrität des Unternehmens angesehen werden. Die Arbeitnehmer befürchten eine Zerschlagung des Konzerns und sehen die Antriebstechnik als dessen essenzielles Element.
ZF hat bereits seit Anfang 2024 weltweit 11.200 Vollzeitstellen abgebaut, davon 5.700 in Deutschland. Weitere 4.700 Beschäftigte haben Altersteilzeitverträge vereinbart oder sind planmäßig in den Ruhestand gegangen. Die Maßnahmen sind Teil eines umfassenden Plans, um die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens in einem sich schnell verändernden Marktumfeld zu sichern.
Die Zukunft der Antriebssparte bleibt ungewiss, da ZF und die Arbeitnehmer bis Ende September Maßnahmen festlegen wollen, um die Division wieder profitabler zu machen. Ein Verkauf der Sparte, der von der Belegschaft befürchtet wurde, ist vorerst vom Tisch. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um die Weichen für die Zukunft des Unternehmens zu stellen.

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