FRANKFURT / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Reform der Grundsteuer in Deutschland hat eine Flut von Klagen ausgelöst, insbesondere in Hessen und Nordrhein-Westfalen. Mehr als 2000 Eigentümer haben rechtliche Schritte eingeleitet, da die neue Regelung als ungerecht empfunden wird. Der Bundesfinanzhof steht nun vor der Herausforderung, zentrale Fragen zu klären, während die unteren Instanzen ihre Verfahren ausgesetzt haben.

Die Reform der Grundsteuer in Deutschland hat zu einer erheblichen Anzahl von Klagen geführt, insbesondere in den Bundesländern Hessen und Nordrhein-Westfalen. Diese Reform, die zu Beginn des Jahres in Kraft trat, hat bei vielen Eigentümern Unmut hervorgerufen, da sie die finanzielle Belastung als ungerecht empfinden. Mehr als 2000 Klagen wurden bereits eingereicht, wobei Hessen mit 636 Klagen und Nordrhein-Westfalen mit über 425 Klagen besonders betroffen sind.
Der Bundesfinanzhof in München wird bald über zentrale Fragen der Reform entscheiden müssen. Bis dahin haben die unteren Instanzen ihre Verfahren ausgesetzt, um auf die richtungsweisenden Entscheidungen zu warten. Die Reform war notwendig geworden, nachdem das Bundesverfassungsgericht 2018 die alte Regelung als verfassungswidrig erklärt hatte. Die bisherigen Bewertungsgrundlagen stammten aus den Jahren 1964 im Westen und 1935 im Osten Deutschlands und waren nicht mehr zeitgemäß.
Die Reform der Grundsteuer gibt den Bundesländern große Freiheiten bei der Umsetzung, was zu einem Flickenteppich unterschiedlicher Regelungen geführt hat. Während einige Bundesländer wie Bayern ein einfaches Flächenmodell bevorzugen, setzen andere wie Hessen auf komplexere Berechnungen, die Bodenrichtwerte und Nettokaltmieten einbeziehen. Diese Unterschiede haben zu einer Vielzahl von Klagen geführt, da Eigentümer in verschiedenen Regionen unterschiedlich stark belastet werden.
Die Reform soll aufkommensneutral sein, was bedeutet, dass die Gesamteinnahmen aus der Grundsteuer nicht steigen sollen. Dennoch führt die Neuberechnung dazu, dass einige Eigentümer mehr und andere weniger zahlen müssen. Diese Ungleichheit hat zu Unsicherheit und Unzufriedenheit geführt, insbesondere in Zeiten finanzieller Engpässe in vielen Städten und Gemeinden. Der Verband Haus & Grund hat die Reform als “Steuer-Ungeheuer” bezeichnet und unterstützt Klagen gegen das Bundesmodell.
Die erste mündliche Verhandlung vor dem Bundesfinanzhof ist für November geplant. Die Entscheidungen könnten weitreichende Auswirkungen auf die zukünftige Gestaltung der Grundsteuer in Deutschland haben. Während die Bundesgesetze bereits in Kraft sind, sollen die Ländergesetze ab 2026 behandelt werden. Die Reform der Grundsteuer bleibt ein heiß diskutiertes Thema, das sowohl rechtliche als auch finanzielle Herausforderungen mit sich bringt.

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