HanseYachts: Strategische Anpassungen in schwierigen Zeiten

GREIFSWALD / LONDON (IT BOLTWISE) – Der renommierte Segeljachtenbauer HanseYachts steht vor einer Phase tiefgreifender Veränderungen. Angesichts einer anhaltend schwierigen Auftragslage plant das Unternehmen umfassende Umstrukturierungen, die sowohl einen Stellenabbau als auch Kurzarbeit umfassen. Diese Maßnahmen betreffen 190 der insgesamt 740 Mitarbeiter und sollen bis Ende des Jahres schrittweise umgesetzt werden.

HanseYachts, ein führender Hersteller von Segeljachten mit Sitz in Greifswald, sieht sich gezwungen, auf die herausfordernde Marktsituation mit drastischen Maßnahmen zu reagieren. Die anhaltend schwache Auftragslage, insbesondere in den Kernmärkten USA und Deutschland, hat das Unternehmen dazu veranlasst, einen umfassenden Stellenabbau sowie die Einführung von Kurzarbeit zu planen. Diese Maßnahmen betreffen sowohl den Standort in Greifswald als auch den polnischen Standort in Goleniów.

Die Entscheidung, 190 der 740 Mitarbeiter zu entlassen, wurde bereits getroffen und soll bis Jahresende schrittweise umgesetzt werden. Parallel dazu wird von Mitte Juli bis Ende August Kurzarbeit eingeführt, um die Auswirkungen der schwachen Auftragslage abzufedern. Frank Prenzlau, Geschäftsführer der IG Metall Stralsund-Neubrandenburg, bestätigte diese Pläne und betonte, dass die Kurzarbeit als milderes Mittel im Vergleich zu weiteren Entlassungen betrachtet wird.

Ein weiterer bedeutender Schritt in der Restrukturierung von HanseYachts ist der bevorstehende Besitzerwechsel. Die Anteile des bisherigen Mehrheitsaktionärs Aurelius sollen von dem österreichischen Familienunternehmer Andreas Müller und dem Vorstandschef Hanjo Runde übernommen werden. Diese Änderung in der Eigentümerstruktur wird als Chance gesehen, das Unternehmen neu auszurichten und gestärkt aus der Krise hervorzugehen.

Das Land Mecklenburg-Vorpommern hat einem Rettungsplan zugestimmt, der einen Schuldenschnitt für HanseYachts vorsieht. Durch Bürgschaften übernimmt das Land finanzielle Verpflichtungen, um die Liquidität des Unternehmens zu sichern. Das Wirtschaftsministerium hält sich jedoch mit weiteren Kommentaren zurück, da die Prozesse noch laufen.

Der Betriebsrat hat einem Sozialplan zugestimmt, der Abfindungszahlungen für die betroffenen Mitarbeiter vorsieht. Diese Vereinbarung wurde maßgeblich von der Gewerkschaft beeinflusst, um die sozialen Folgen der Entlassungen abzufedern. Trotz der Herausforderungen bleibt HanseYachts optimistisch, die Krise zu überwinden und gestärkt in die Zukunft zu blicken.

Die aktuelle Situation bei HanseYachts spiegelt die Schwierigkeiten wider, mit denen viele Unternehmen in der maritimen Industrie konfrontiert sind. Die schwache Nachfrage in wichtigen Märkten und die wirtschaftlichen Unsicherheiten erfordern flexible und strategische Anpassungen, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben.

Unseren KI-Morning-Newsletter «Der KI News Espresso» mit den besten KI-News des letzten Tages gratis per eMail - ohne Werbung: Hier kostenlos eintragen!