Heathrow-Blackout: Untersuchung zur Widerstandsfähigkeit der britischen Infrastruktur

LONDON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Ein massiver Stromausfall am Flughafen Heathrow hat die britische Regierung dazu veranlasst, eine dringende Untersuchung einzuleiten, um die Ursachen und Lehren aus dem Vorfall zu ermitteln.

Der jüngste Stromausfall am Flughafen Heathrow hat die britische Regierung dazu veranlasst, eine umfassende Untersuchung der Widerstandsfähigkeit der nationalen Infrastruktur zu starten. Ein Feuer in einem Umspannwerk führte dazu, dass einer der verkehrsreichsten Flughäfen der Welt am Freitagabend in Dunkelheit gehüllt wurde, was zu erheblichen Störungen im Flugverkehr führte.

Der britische Energieminister Ed Miliband betonte die Notwendigkeit, die Ursachen des Vorfalls zu verstehen und daraus zu lernen. Mehr als 1.000 Flüge wurden gestrichen oder umgeleitet, was zu einem Chaos für Passagiere und Fluggesellschaften führte. Die britische Regierung steht unter Druck, die Infrastruktur des Landes zu modernisieren, doch finanzielle Engpässe erschweren umfangreiche Investitionen.

Experten wie Martin Kuball von der Universität Bristol sehen den Vorfall als Warnsignal für die veralteten elektrischen Systeme des Landes. Er weist darauf hin, dass viele Umspannwerke noch auf veraltete Technologien setzen, die nicht die notwendige Resilienz bieten. Die Umstellung auf moderne Technologien wie Festkörpertransformatoren könnte die Widerstandsfähigkeit erhöhen.

Der Flughafen Heathrow verfügt zwar über Notstromaggregate, diese sind jedoch nicht in der Lage, den gesamten Betrieb aufrechtzuerhalten. Simon Gallagher von U.K. Networks Services erklärt, dass die meisten Flughäfen nicht über die Kapazität verfügen, um bei einem Ausfall des Stromnetzes den gesamten Betrieb aufrechtzuerhalten. Eine vollständige Notstromversorgung würde erhebliche Investitionen in Dieselgeneratoren erfordern.

Der Vorfall wirft auch ein Licht auf die Herausforderungen, vor denen andere große Flughäfen weltweit stehen. Ein ähnlicher Stromausfall am Flughafen Atlanta im Jahr 2017 führte ebenfalls zu massiven Störungen. Die britischen Behörden erwarten erste Ergebnisse der Untersuchung in sechs Wochen, während der Flughafen Heathrow bereits daran arbeitet, den Rückstau der Flüge abzubauen.

Die britische Verkehrsministerin Heidi Alexander betonte die Bedeutung des Vorfalls für die nationale Infrastruktur. Heathrow verbraucht so viel Energie wie eine kleine Stadt, und es sei entscheidend, die Ursachen des Stromausfalls zu verstehen, um die Widerstandsfähigkeit der Infrastruktur zu stärken.

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