MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) in Deutschland steht vor unerwarteten Herausforderungen. Trotz der Bemühungen, die digitale Gesundheitsversorgung zu modernisieren, zeigen sich in den Testregionen erhebliche Probleme, die den geplanten bundesweiten Rollout verzögern könnten.

Die elektronische Patientenakte (ePA) sollte als bedeutender Schritt zur Digitalisierung des deutschen Gesundheitswesens dienen. Doch die Testphase in Hamburg, Franken und Teilen Nordrhein-Westfalens zeigt, dass die Umsetzung komplexer ist als erwartet. Eine Umfrage der Stiftung Gesundheit ergab, dass 71,8 Prozent der teilnehmenden Ärzte mit der aktuellen Implementierung unzufrieden sind. Hauptsächlich wird die Software kritisiert, die noch viele Fehler aufweist und einen hohen Zeitaufwand bei der Bereitstellung erfordert. Die Ärzte fordern Verbesserungen, bevor ein bundesweiter Rollout in Betracht gezogen wird. Ein weiteres Problem ist die unzureichende Information der Patienten durch die Krankenkassen. Viele Patienten sind schlecht informiert und erwarten, dass die Arztpraxen alle notwendigen Schritte übernehmen. Dies führt zu zusätzlichem Aufwand und Frustration bei den medizinischen Fachkräften. Auch die Datensicherheit der ePA ist ein großes Anliegen. Mehr als die Hälfte der befragten Ärzte äußerte Bedenken hinsichtlich der Sicherheit bei Cyberangriffen und dem Schutz sensibler Daten, insbesondere bei Jugendlichen in psychotherapeutischer Behandlung. Die Einrichtung der ePA-Software und die Schulung der Mitarbeiter erfordern ebenfalls erhebliche Zeitressourcen. Durchschnittlich dauerte es 8,8 Tage, bis eine Praxis bereit war, die ePA zu nutzen. Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) hatte angekündigt, dass die ePA erst dann bundesweit eingeführt werden soll, wenn positive Erfahrungen aus den Testregionen vorliegen. Dennoch wird der April als mögliches Startdatum für den Rollout genannt, obwohl die Arbeiten an der Sicherheit der ePA noch nicht vollständig abgeschlossen sind. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) hält einen bundesweiten Rollout im April für unrealistisch, da bisher nur wenige Krankenhäuser die ePA testen konnten. Die Anbindung an die Krankenhausinformationssysteme erweist sich als komplexer als erwartet. Auch die Kassenärztliche Vereinigung Bayern fordert, den Rollout zu verschieben, bis echte Lasttests durchgeführt wurden. Trotz der Herausforderungen gibt es positive Rückmeldungen von einigen Einrichtungen, die bereits Dokumente hoch- und herunterladen sowie die elektronische Medikationsliste nutzen konnten. Die Gematik berichtet von mehr als 70 Millionen angelegten ePAs, wobei die Anzahl aufgrund von Geburten, Todesfällen und Widersprüchen leicht schwankt.

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