MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die KI-Initiative von Susanne Klatten und Dieter Schwarz, bekannt als Applied AI, steht vor erheblichen Herausforderungen. Trotz prominenter Unterstützung und ambitionierter Ziele, die Künstliche Intelligenz in der deutschen Wirtschaft zu verankern, sind die bisherigen Ergebnisse ernüchternd.
Die Initiative Applied AI, gegründet von der BMW-Erbin Susanne Klatten und dem Unternehmer Dieter Schwarz, sollte die Künstliche Intelligenz in der deutschen Wirtschaft etablieren. Doch die Realität sieht anders aus. Trotz der Unterstützung durch die UnternehmerTUM GmbH und den Innovation Park Artificial Intelligence (IPAI) in Heilbronn, bleibt der Erfolg bislang aus. Die Erwartungen waren hoch, da das Gründerzentrum UnternehmerTUM die Technische Universität München zu einem der führenden Startup-Standorte Europas gemacht hat.
Im Jahr 2022 erlebte die Initiative einen Wendepunkt mit dem Aufkommen von ChatGPT und dem Einstieg des IPAI, das ein europäisches KI-Ökosystem aufbauen möchte. Applied AI wurde rechtlich unabhängig und erhielt 25 Millionen Euro von den Gesellschaftern. Mit 60 Mitarbeitern verfolgte man die Vision, Europas Innovationskraft im Bereich Künstliche Intelligenz zu stärken und mit internationalen Institutionen wie OpenAI gleichzuziehen.
Dennoch blieb der Erfolg aus. Interne Quellen berichten von verfehlten Wachstumszielen und Entlassungen. Die Strategie der Initiative sei unklar, was nicht zur Außendarstellung als größte Initiative für vertrauenswürdige KI in Europa passe. Kürzlich wurde eine Partnerschaft mit dem finnischen KI-Anbieter Silo AI und dem Chipkonzern AMD angekündigt, um die deutsche Industrie zum Anwendungsweltmeister der KI zu machen.
Die Struktur von Applied AI ähnelt der von OpenAI, bestehend aus einer gemeinnützigen und einer profitorientierten Einheit. Die gemeinnützige Applied AI Institute for Europe GmbH entwickelt Bildungsangebote, während die Applied AI Initiative GmbH Unternehmen bei der Implementierung von KI unterstützt. Trotz dieser vielversprechenden Ansätze verzeichnete der profitorientierte Arm im Jahr 2022 einen Verlust von über 930.000 Euro, der sich 2023 auf über 5,4 Millionen Euro erhöhte.
Gründer Andreas Liebl gibt zu, dass nicht alles nach Plan verlief. Man habe zu schnell zu viele Mitarbeiter eingestellt, ohne dass der Umsatz entsprechend wuchs. Von 60 Mitarbeitern wuchs die Initiative auf 170, doch viele Teams waren unterausgelastet. Im Juli 2024 folgte die erste Entlassungswelle, eine zweite im November. Insgesamt wurden 20 Mitarbeiter entlassen.
Die Entlassungen und verfehlten Ziele werden mit der schwierigen Marktlage begründet. Viele Unternehmen waren nicht bereit, in KI-Dienstleistungen zu investieren. Dennoch wuchs Applied AI im vergangenen Jahr um mehr als 40 Prozent und arbeitete mit über 90 Unternehmen zusammen. Kritiker bemängeln jedoch die Qualität der Angebote und die hohen Preise.
Die strategische Ausrichtung der Initiative hat sich mehrfach geändert. Ursprünglich auf maschinelles Lernen fokussiert, musste sich Applied AI an den Aufstieg der großen Sprachmodelle anpassen. Die neue Strategie setzt weniger auf eigene Lösungen und mehr auf die Begleitung von Unternehmen bei der Einführung von KI-Agenten.
Für 2025 zeigt sich Liebl optimistisch. Die Nachfrage habe sich gedreht, und es gebe viele konkrete Projekte. Man müsse in Europa wettbewerbsfähig bleiben und KI von hier gestalten. Das Ziel sei ambitioniert, aber man sei überzeugt, es zu erreichen.
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