BERLIN / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Migranten, die in Deutschland Unternehmen gründen, stehen vor erheblichen Herausforderungen, insbesondere beim Zugang zu Kapital und der Bildung lokaler Netzwerke. Diese Hürden könnten Deutschlands Attraktivität für internationale Gründer beeinträchtigen.

Deutschland hat sich in den letzten Jahren als ein bedeutender Standort für technologische Innovationen etabliert, wobei ein erheblicher Anteil des Wachstums auf die Beiträge von Migranten zurückzuführen ist. Fast ein Viertel der Gründer von Einhörnern in Deutschland sind im Ausland geboren, was die Bedeutung internationaler Talente für die deutsche Startup-Szene unterstreicht. Dennoch zeigt eine aktuelle Umfrage der German Startup Association, dass Migranten-Gründer in Deutschland mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert sind, insbesondere beim Zugang zu Kapital und der Bildung lokaler Netzwerke.
Die Umfrage, die unter 1.828 Gründern durchgeführt wurde, ergab, dass 91 % der befragten Migranten-Gründer einen Universitätsabschluss besitzen, wobei 56 % von ihnen einen Abschluss in einem MINT-Fach haben. Trotz dieser Qualifikationen bleibt der Zugang zu finanziellen Mitteln eine der größten Hürden. Dies ist besonders problematisch in einem Land, das aufgrund von Fachkräftemangel dringend auf qualifizierte Arbeitskräfte aus dem Ausland angewiesen ist.
Die deutsche Regierung hat unter der Führung von Olaf Scholz Reformen eingeführt, um den Einwanderungsprozess zu erleichtern. Dazu gehören die Vereinfachung des Visaprozesses, die Senkung der Gehalts- und Sprachanforderungen sowie die Möglichkeit der doppelten Staatsbürgerschaft. Trotz dieser Maßnahmen bleibt die Integration von Migranten in die deutsche Wirtschaft eine Herausforderung, insbesondere wenn es um die Gründung von Unternehmen geht.
Ein wesentlicher Aspekt, der in der Umfrage hervorgehoben wird, ist die Schwierigkeit, lokale Netzwerke zu bilden. Während Migranten-Gründer ihre internationalen Netzwerke als stark einschätzen, fällt es ihnen schwer, in Deutschland Fuß zu fassen. Nur 46 % bewerten ihre lokalen Kontakte als gut, im Vergleich zu 57 % der Gründer insgesamt. Dies deutet darauf hin, dass es an englischsprachigen Netzwerkveranstaltungen mangelt, die den Zugang zur deutschen Startup-Szene erleichtern könnten.
Die Umfrage zeigt auch, dass es nicht nur Migranten sind, die Veränderungen fordern. Auch Gründer ohne Migrationshintergrund sehen die Notwendigkeit, Deutschland für internationale Talente attraktiver zu machen. Obwohl 80 % der Befragten die Lebensqualität, Sicherheit und Stabilität in Deutschland positiv bewerten, sind es nur 17 %, die die Bedingungen für qualifizierte Einwanderung als positiv einschätzen.
Um Deutschland als attraktiven Standort für internationale Gründer zu erhalten, sind weitere Maßnahmen erforderlich. Dazu gehören schnellere Visaverfahren, mehrsprachige Angebote und eine internationalere Denkweise. Ohne diese Anpassungen könnte Deutschland die Chance verpassen, von der Innovationskraft internationaler Talente zu profitieren.

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