PARIS / BRÜSSEL / LONDON (IT BOLTWISE) – Die geplante Vernichtung von Verhütungsmitteln durch die US-Regierung hat zu erheblichen diplomatischen Spannungen zwischen den USA, Frankreich und Belgien geführt.
Die Entscheidung der US-Regierung, Verhütungsmittel im Wert von 8,5 Millionen Euro zu vernichten, hat international für Aufsehen gesorgt. Diese Mittel, die ursprünglich für den Einsatz in Entwicklungsländern vorgesehen waren, umfassen Spiralen, Implantate und Pillen. Sie lagern derzeit in Belgien und sollten ursprünglich von der US-Behörde USAID verteilt werden, die jedoch unter der Administration von Donald Trump erheblich geschwächt wurde.
Frankreich und Belgien haben sich gegen diese Pläne ausgesprochen. Frankreichs Grüne haben einen offenen Brief an Präsident Macron geschrieben, in dem sie die geplante Vernichtung als inakzeptable Verschwendung von Gesundheitsressourcen und als Angriff auf die Prinzipien der öffentlichen Gesundheit und der reproduktiven Rechte kritisieren. Auch in der französischen Zivilgesellschaft regt sich Widerstand. Der Enkel von Lucien Neuwirth, dem Architekten der Legalisierung der Antibabypille in Frankreich, hat Präsident Macron aufgefordert, eine Komplizenschaft Frankreichs in dieser Angelegenheit zu verhindern.
Belgien hat diplomatische Schritte unternommen, um die Bestände zu erhalten. Die belgische Regierung erwägt Alternativen, um die Vorräte vor ihrer Verbrennung zu bewahren, da viele dieser Mittel noch bis 2031 verwendbar sind. Maßnahmen wurden umgehend ergriffen, darunter diplomatische Schritte bei der US-Botschaft in Brüssel.
Die Entscheidung der US-Regierung wird im Kontext ihrer Anti-Abtreibungspolitik unter Donald Trump gesehen, die internationalen Organisationen finanzielle Mittel entzog, sofern diese Schwangerschaftsabbrüche unterstützen oder fördern. Diese Politik hat weltweit für Kritik gesorgt, da sie als Versuch gesehen wird, die restriktive Haltung der USA global durchzusetzen und die Entscheidungsfreiheit von Frauen zu beeinträchtigen.
Die internationale Gemeinschaft beobachtet die Entwicklungen mit Besorgnis. Experten warnen davor, dass die Vernichtung der Verhütungsmittel nicht nur eine Verschwendung wertvoller Ressourcen darstellt, sondern auch die Gesundheitsversorgung in Entwicklungsländern erheblich beeinträchtigen könnte. Die Debatte um die reproduktiven Rechte und die Rolle der USA in der globalen Gesundheitsversorgung wird durch diesen Vorfall weiter angeheizt.
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