TOKIO / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die japanische Wirtschaft steht vor einer entscheidenden Phase, da Anzeichen einer nachfragegetriebenen Inflation die Bank of Japan dazu veranlassen, ihre Zinspolitik zu überdenken.
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Die japanische Wirtschaft befindet sich in einer spannenden Phase, in der die Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen zu einem Anstieg der Inflation führt. Diese Entwicklung hat die Bank of Japan (BOJ) dazu veranlasst, ihre Zinspolitik zu überdenken, um die Preisstabilität zu gewährleisten. Die Gewerkschaften im Land fordern Lohnerhöhungen von mindestens 5 %, was den Druck auf die BOJ erhöht, ihre Zinsen anzupassen.
Masakazu Tokura, Vorsitzender von Keidanren, der größten Wirtschaftsvereinigung Japans, sieht die Anzeichen einer nachfragegetriebenen Inflation positiv. Er betont, dass die BOJ bisher von Zinsanhebungen absah, solange kein durch Nachfrage verursachter Preisdruck vorlag. Doch die aktuellen Entwicklungen könnten eine Wende in der Zinspolitik einleiten.
Die jährlichen Tarifverhandlungen, die im März zu einer Einigung führen sollen, spielen eine zentrale Rolle in dieser Diskussion. Die Gewerkschaften und Unternehmen sind sich einig, dass die Nachfrageinflation im Gange ist, was die Erwartungen an eine Zinserhöhung verstärkt. Eine Umfrage unter Ökonomen zeigt, dass 74 % von ihnen eine Anhebung der Zinsen erwarten.
Die Inflationserwartungen der japanischen Haushalte sind auf einem Rekordhoch, da die Lebenshaltungskosten weiter steigen. BOJ-Präsident Kazuo Ueda hat die Bedeutung der Lohnverhandlungen für die geldpolitischen Entscheidungen hervorgehoben. Er und sein Stellvertreter Ryozo Himino sehen eine positive Dynamik in den Verhandlungen, die durch Berichte aus den BOJ-Niederlassungen und Anhörungen in verschiedenen Branchen gestützt wird.
Externe Faktoren, wie die ruhige Reaktion der globalen Märkte auf die zweite Amtszeit von Donald Trump als US-Präsident, werden ebenfalls von der BOJ beobachtet. Diese internationalen Entwicklungen könnten die Entscheidungen der BOJ zusätzlich beeinflussen.
Im vergangenen Jahr erzielten die Mitgliedsgewerkschaften von Rengo Lohnerhöhungen von über 5 %, das höchste Ergebnis seit mehr als drei Jahrzehnten. Diese Entwicklungen führten dazu, dass die BOJ im März ihre erste Zinserhöhung seit 17 Jahren durchführte. In diesem Jahr fordert Rengo erneut Lohnerhöhungen von mindestens 5 %, für kleinere Unternehmen sogar bis zu 6 %.
Tomoko Yoshino, Vorsitzende von Rengo, betont die Notwendigkeit, die Fähigkeiten kleiner und mittlerer Unternehmen zu stärken, um steigende Kosten an Kunden weiterzugeben. Die lokalen Regierungen, Gewerkschaften und Unternehmen verhandeln in ihren Regionen über die Löhne, wobei es wichtig ist, dass Unternehmen in der Lage sind, Kosten weiterzugeben, um ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum zu fördern.
Einige Ökonomen erwarten, dass die japanischen Arbeiter in diesem Jahr durchschnittlich eine Lohnerhöhung von 4,74 % erreichen werden, was etwas unter dem Vorjahresergebnis von 5,33 % liegt. Diese Entwicklungen könnten die BOJ dazu veranlassen, ihre Zinspolitik weiter anzupassen, um die wirtschaftliche Stabilität zu gewährleisten.
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