LONDON (IT BOLTWISE) – Eine kürzlich entdeckte Sicherheitslücke in der eSIM-Technologie hat die IT-Sicherheitswelt in Aufruhr versetzt. Forscher von AG Security Research haben eine Methode entwickelt, um eSIM-Profile zu klonen und damit die Identität von Mobiltelefonen zu kapern.
Eine schwerwiegende Sicherheitslücke in der eSIM-Technologie ermöglicht es Angreifern, mobile Teilnehmerprofile zu klonen und Telefonidentitäten zu kapern. Forscher von AG Security Research haben die Sicherheit von Kigen eUICC-Karten mit GSMA-Verbraucherzertifikaten gebrochen, was sie als den ersten erfolgreichen öffentlichen Hack gegen Verbraucher-GSMA-eUICC und EAL-zertifizierte GSMA-Sicherheitschips bezeichnen.
Das Forschungsteam extrahierte private ECC-Schlüssel aus kompromittierten eUICC-Karten und demonstrierte die Fähigkeit, eSIM-Profile von großen Mobilfunkanbietern wie AT&T, Vodafone, O2, Orange und T-Mobile im Klartext herunterzuladen. Diese Entdeckung stellt einen bedeutenden Sicherheitsbruch im eSIM-Ökosystem dar, das laut Unternehmensmitteilungen von Kigen über 2 Milliarden SIMs verarbeitet.
Die Forscher führten Live-Tests durch, die eine vollständige Übernahme der Telefonidentität demonstrierten, wobei Angreifer alle Anrufe, SMS und Zwei-Faktor-Authentifizierungscodes unbemerkt abfangen konnten. Diese Sicherheitslücke betrifft über 2 Milliarden SIMs und ermöglicht es, mit einem kompromittierten Zertifikat auf eSIM-Profile jedes Mobilfunkanbieters weltweit zuzugreifen.
Der Angriff nutzt grundlegende Schwachstellen in der Implementierung der Java Card Virtual Machine aus, insbesondere Typverwirrungsschwachstellen, die ähnlich wie 2019 gemeldete Probleme sind. Die Forscher entwickelten einen Proof of Concept, der die Installation bösartiger Applets über das OTA SMS-PP-Protokoll (Short Message Service Point to Point) nachahmt.
Die Sicherheitslücke ermöglicht es Angreifern, mehrere Sicherheitsmechanismen zu umgehen, einschließlich EAL4/5-Zertifizierung, Gegenmaßnahmen gegen Seitenkanalangriffe und Sicherheitsfunktionen der Java Card Runtime. Der Angriffspfad erfordert entweder physischen Zugang zur Zielkarte zusammen mit Kenntnissen der Installationsschlüssel oder eine Fernexploitation über OTA-Kanäle.
Kritische technische Elemente, die kompromittiert wurden, umfassen die OPc-Schlüssel der Netzbetreiber und das Authentication Management Field (AMF) – zwei wesentliche geheime Schlüssel, die in eSIM-Profilen eingebettet sind und von Netzbetreibern um jeden Preis geschützt werden sollten.
Die Forscher bestätigten, dass legitime Benutzer von der Übernahme nichts bemerken, da am Benutzerende keine sichtbaren Spuren erscheinen. Kigen hat darauf reagiert, indem es Typensicherheitsprüfungen über etwa 180 JavaCard-Bytecode-Anweisungen implementiert und mit der GSMA koordiniert hat, um die TS.48 Generic Test Profile-Spezifikation zu aktualisieren.
Das Unternehmen hat Patches an Millionen von eSIMs verteilt und ein Sicherheitsbulletin mit Migrationsstrategien herausgegeben. Die GSMA hat auch neue Anwendungshinweise veröffentlicht und alle Testprofile geschlossen, um unbefugte Java Card-Anwendungsinstallationen zu verhindern.
- Die besten Bücher rund um KI & Robotik!
- Die besten KI-News kostenlos per eMail erhalten!
- Zur Startseite von IT BOLTWISE® für aktuelle KI-News!
- IT BOLTWISE® kostenlos auf Patreon unterstützen!
- Aktuelle KI-Jobs auf StepStone finden und bewerben!
Stellenangebote

Duales Studium BWL - Spezialisierung Artificial Intelligence (B.A.) - Social Profit GmbH

IT Inhouse Berater (m/w/d) – Schwerpunkt Künstliche Intelligenz & Digitalisierung

Duales Studium – Data Science und Künstliche Intelligenz (m/w/x), Beginn Herbst 2026

KI-Koordinator/-in und -Berater/-in (w/m/d)

- Die Zukunft von Mensch und MaschineIm neuen Buch des renommierten Zukunftsforschers und Technologie-Visionärs Ray Kurzweil wird eine faszinierende Vision der kommenden Jahre und Jahrzehnte entworfen – eine Welt, die von KI durchdrungen sein wird
- Künstliche Intelligenz: Expertenwissen gegen Hysterie Der renommierte Gehirnforscher, Psychiater und Bestseller-Autor Manfred Spitzer ist ein ausgewiesener Experte für neuronale Netze, auf denen KI aufbaut
- Obwohl Künstliche Intelligenz (KI) derzeit in aller Munde ist, setzen bislang nur wenige Unternehmen die Technologie wirklich erfolgreich ein
- Wie funktioniert Künstliche Intelligenz (KI) und gibt es Parallelen zum menschlichen Gehirn? Was sind die Gemeinsamkeiten von natürlicher und künstlicher Intelligenz, und was die Unterschiede? Ist das Gehirn nichts anderes als ein biologischer Computer? Was sind Neuronale Netze und wie kann der Begriff Deep Learning einfach erklärt werden?Seit der kognitiven Revolution Mitte des letzten Jahrhunderts sind KI und Hirnforschung eng miteinander verflochten
Du hast einen wertvollen Beitrag oder Kommentar zum Artikel "Kritische Sicherheitslücke in eSIM-Technologie entdeckt" für unsere Leser?
Es werden alle Kommentare moderiert!
Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen.
Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte.
Du willst nichts verpassen?
Du möchtest über ähnliche News und Beiträge wie "Kritische Sicherheitslücke in eSIM-Technologie entdeckt" informiert werden? Neben der E-Mail-Benachrichtigung habt ihr auch die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den RSS-Hauptfeed oder IT BOLTWISE® bei Google News wie auch bei Bing News abonnieren.
Nutze die Google-Suchmaschine für eine weitere Themenrecherche: »Kritische Sicherheitslücke in eSIM-Technologie entdeckt« bei Google Deutschland suchen, bei Bing oder Google News!