LONDON (IT BOLTWISE) – Der Traum vom Krypto-Mining als wirtschaftlicher Hoffnungsträger für Schwellenländer hat sich in vielen Fällen als Illusion erwiesen. Statt der erhofften Investitionen und wirtschaftlichen Aufschwünge stehen viele dieser Länder vor massiven Herausforderungen in der Stromversorgung und politischen Instabilitäten.

Die anfängliche Begeisterung für Krypto-Mining in Schwellenländern wie Kasachstan, Kosovo und Russland hat sich schnell in Ernüchterung verwandelt. Diese Länder, die einst als attraktive Standorte für Bitcoin-Miner galten, sehen sich nun mit erheblichen Problemen konfrontiert. In Kasachstan führte der Zustrom von Minern nach dem chinesischen Mining-Verbot zu einer Überlastung des Stromnetzes. Marode Kohlekraftwerke und steigende Stromausfälle zwangen die Regierung, drastische Maßnahmen zu ergreifen, einschließlich der Drosselung und schließlich des Rauswurfs der Miner.

Im Kosovo war die Situation ähnlich angespannt. Ein Versorgungsnotstand, ausgelöst durch den Ausfall des größten Kohlekraftwerks, führte zu einem staatlichen Mining-Verbot. Die Regierung sah sich gezwungen, den Stromverbrauch zu priorisieren und Mining-Geräte zu beschlagnahmen, die mehr Strom verbrauchten als ganze Wohnviertel. Diese Maßnahmen führten zu einer Fluchtbewegung der Miner ins Ausland und zu Notverkäufen von Mining-Anlagen.

Russland zeigt ein widersprüchliches Bild. Während der Verband der Kryptoindustrie für Mining-Standorte in Sibirien warb, arbeitete die russische Zentralbank an einem vollständigen Verbot von Kryptohandel und Mining. Die Risiken, die Kryptowährungen für die Geldpolitik und die nationale Sicherheit darstellen, werden als zu hoch angesehen, insbesondere in einem Land mit geopolitischen Spannungen.

Das große Missverständnis liegt in der Annahme, dass Krypto-Mining ein nachhaltiges Wachstumsmodell für Staaten sein könnte. In Wirklichkeit schafft es kaum Arbeitsplätze und belastet die ohnehin instabile Stromversorgung in Schwellenländern. Die sozialen Spannungen, die durch Stromausfälle in Industrie, Krankenhäusern und Haushalten entstehen, sind erheblich.

Ein möglicher Ausweg könnte das Beispiel Georgien sein, das seinen Strommarkt liberalisiert hat. Energieerzeuger müssen Produktionsmengen offenlegen, und Großverbraucher wie Mining-Farmen verpflichten sich zu festen Verbrauchszielen. Diese Planbarkeit könnte anderen Staaten als Modell dienen, um die Infrastruktur zu schützen und gleichzeitig das Mining zu regulieren.

Die zentrale Frage bleibt, ob Krypto-Mining ein Segen oder eine teure Illusion für unterentwickelte Volkswirtschaften ist. Die Beispiele aus Kasachstan, Kosovo und Russland legen nahe, dass die Risiken oft die erhofften Vorteile überwiegen. Der Wettlauf um Ressourcen wird häufig auf dem Rücken der Bevölkerung ausgetragen, und der anfängliche wirtschaftliche Hoffnungsträger hinterlässt oft nur leere Hallen und einen tiefen Vertrauensverlust.

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Krypto-Mining in Schwellenländern: Ein riskantes Geschäft?
Krypto-Mining in Schwellenländern: Ein riskantes Geschäft? (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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