LEIPZIG / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) in den medizinischen Alltag bietet sowohl Chancen als auch Herausforderungen. Junge Ärztinnen und Ärzte in Deutschland sehen in der Nutzung von KI eine Möglichkeit, die Arbeitsbelastung zu reduzieren und die Patientenversorgung zu verbessern. Doch es gibt auch Bedenken hinsichtlich der Datensicherheit und der Notwendigkeit, KI-Kompetenzen in der ärztlichen Weiterbildung zu verankern.
Die Diskussion um den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Medizin ist in vollem Gange. Junge Ärztinnen und Ärzte sehen in der KI eine Chance, die Arbeitsbelastung zu reduzieren und die Patientenversorgung zu verbessern. Auf einem Dialogforum in Leipzig wurde deutlich, dass die ärztliche Aus- und Weiterbildung künftig darauf ausgerichtet sein sollte, den Umgang mit KI zu erlernen. Dr. med. Sonja Mathes, Ärztin in Weiterbildung Dermatologie in München, betonte die Notwendigkeit, sich die nötigen Kompetenzen strukturiert in der Weiterbildung anzueignen.
Die Integration von KI in den medizinischen Alltag könnte viele Routinearbeiten erleichtern. So könnten wachsende Dokumentationsansprüche effizient bewältigt und Routinearbeiten ausgelagert werden. Dr. med. Max Tischler aus der Ärztekammer Westfalen-Lippe sieht die Ärztekammern in der Pflicht, diese Entwicklung zu unterstützen. Auch Dr. med. Peter Bobbert, Präsident der Ärztekammer Berlin, sieht die Ärzteschaft in der Verantwortung, die Veränderungen aktiv zu gestalten.
Doch nicht nur der Umgang mit KI muss in der Weiterbildung gelehrt werden. Erik Bodendieck, Präsident der Sächsischen Landesärztekammer, betont, dass auch KI-unabhängige Kenntnisse und Fertigkeiten vermittelt werden müssen, damit künftige Ärztinnen und Ärzte das grundsätzliche Handwerkszeug beherrschen. Die Plausibilität von KI-generierten Empfehlungen müsse überprüfbar sein.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Arzt-Patienten-Kommunikation. Trotz aller technischer Unterstützung bleibt sie zentral für das Patientenwohl. Empathische Kommunikation und eine vertrauensvolle Patient-Arzt-Beziehung dürfen durch den Einsatz von KI nicht in den Hintergrund geraten. Dr. med. Ellen Lundershausen, Vizepräsidentin der Bundesärztekammer, betont, dass die sprechende Medizin entscheidend für die Akzeptanz von KI bei den Patientinnen und Patienten sein wird.
Die Nutzung von KI in der Medizin wirft auch Fragen des Datenschutzes auf. Dr. med. Nils Schweingruber, Geschäftsführer des gemeinnützigen Startups IDM, kritisiert, dass häufig Daten über KI-Tools an Unternehmen aus dem außereuropäischen Ausland gespendet werden. Gesundheitsdaten aus Deutschland sollten nicht in ChatGPT gepostet werden, betont er. Es sei wichtig, dass KI-Instrumente, die in der medizinischen Versorgung genutzt werden, aus der Ärzteschaft heraus trainiert und mitgestaltet werden.
Einige KI-Projekte zeigen bereits, wie KI in der Praxis eingesetzt werden kann. Das Unternehmen x-cardiac GmbH entwickelt ein System, das multiple Patientendaten auf der herzchirurgischen Intensivstation erfasst, um Komplikationen vorherzusagen. Auch die Software Maia von der Tiplu Schweiz AG nutzt KI, um patientenindividuell auf die Eintrittswahrscheinlichkeit bestimmter Erkrankungen hinzuweisen.
Obwohl es bereits einige KI-Projekte gibt, fehlt es häufig noch an der digitalen Grundausstattung. Die Kommunikation zwischen Arztpraxen und Kliniken ist oftmals unzureichend, kritisiert Dr. med. Julia Fritz aus Dresden. Bevor man KI nutzen könne, müsse eine reibungslose, digitale Kommunikation stehen. Digitalisierung und der Einsatz von KI sollten auch bei den Patientinnen und Patienten positiv besetzt sein.
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