FRANKFURT / LONDON (IT BOLTWISE) – Christine Lagarde, die Präsidentin der Europäischen Zentralbank, äußert sich besorgt über die Versuche von US-Präsident Donald Trump, die Unabhängigkeit der Federal Reserve zu untergraben. Sie warnt vor den potenziellen globalen Auswirkungen auf die Wirtschaft, sollte die US-Notenbank politischem Druck nachgeben.

Christine Lagarde, die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), hat ihre Besorgnis über die Versuche von US-Präsident Donald Trump geäußert, die Unabhängigkeit der Federal Reserve zu beeinflussen. Sie betonte, dass ein solcher Eingriff eine ernsthafte Gefahr für die US-amerikanische und die globale Wirtschaft darstellen könnte. Trump hat wiederholt den Vorsitzenden der Fed, Jerome Powell, kritisiert und mit dessen Entlassung gedroht, weil dieser die kurzfristigen Zinssätze nicht gesenkt hat. Zudem versucht er, die Fed-Gouverneurin Lisa Cook zu entlassen.
Lagarde unterstrich die Bedeutung der Unabhängigkeit der US-Geldpolitik. Sie erklärte, dass die Abhängigkeit der Geldpolitik von den Anweisungen einzelner Personen die Stabilität der amerikanischen Wirtschaft gefährden könnte, was aufgrund der Größe der US-Wirtschaft weltweite Auswirkungen hätte. Dennoch schätzte sie ein, dass es für Trump letztlich sehr schwierig wäre, die volle Kontrolle über die Fed-Politik zu übernehmen.
Die EZB-Chefin verwies auf die US-amerikanische Verfassung und das Rechtssystem, das die Entlassung eines Fed-Gouverneurs nur im Falle groben Fehlverhaltens erlaubt. Sie äußerte die Hoffnung, dass Trump die Entscheidungen des Obersten Gerichtshofs respektieren würde. Lagarde fügte hinzu, dass es weit gehen müsste, um wegen groben Fehlverhaltens entlassen zu werden.
Zusätzlich zu den Spannungen um die Fed hat ein US-Berufungsgericht kürzlich entschieden, dass die meisten von Trump verhängten Zölle illegal waren, was eine weitere Unsicherheit für die globale Wirtschaft darstellt. In Europa richten sich die Augen der Ökonomen auf Frankreich, wo die Regierung von Premierminister Francois Bayrou in den kommenden Wochen möglicherweise eine Niederlage bei einem Misstrauensvotum erleiden könnte.
Lagarde betonte, dass politische Entwicklungen und Risiken einen offensichtlichen Einfluss auf die Wirtschaft haben. Sie zeigte sich jedoch weniger besorgt über die Möglichkeit, dass Frankreich wirtschaftliche Hilfe vom Internationalen Währungsfonds (IWF) in Anspruch nehmen müsste, da das französische Bankensystem im Vergleich zur Finanzkrise 2008 besser aufgestellt sei.

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