BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Umstrukturierung im Lieferdienst-Sektor nimmt Fahrt auf. Lieferando, einer der führenden Anbieter in Deutschland, hat kürzlich angekündigt, seine Strategie grundlegend zu ändern. Anstatt weiterhin auf festangestellte Fahrer zu setzen, wird das Unternehmen künftig verstärkt mit sogenannten Flottenpartnern zusammenarbeiten. Diese Entscheidung hat weitreichende Konsequenzen für die Branche und die betroffenen Mitarbeiter.
Die Entscheidung von Lieferando, bis Ende des Jahres rund 2000 Fahrer zu entlassen und stattdessen auf Flottenpartner zu setzen, markiert einen bedeutenden Wandel in der Strategie des Unternehmens. Diese Umstellung ist Teil eines größeren Trends in der Lieferdienstbranche, bei dem Unternehmen zunehmend auf Subunternehmer setzen, um ihre Betriebskosten zu senken und die Flexibilität zu erhöhen. Während Lieferando bisher als einer der wenigen Anbieter galt, die noch auf eine eigene Flotte setzten, folgt es nun dem Beispiel von Wettbewerbern wie Wolt und Uber Eats.
Das Modell der Flottenpartner, das Lieferando in Berlin bereits getestet hat, sieht vor, dass Subunternehmen die Kuriere beschäftigen und die Aufträge von den Lieferplattformen übernehmen. Diese Subunternehmen werden dann für die Auslieferung bezahlt. Ein Hamburger Startup namens Fleetlery spielte bei diesem Test eine zentrale Rolle und wird künftig eine wichtige Funktion im neuen Geschäftsmodell von Lieferando übernehmen.
Die Umstellung auf Flottenpartner hat nicht nur betriebswirtschaftliche Gründe, sondern auch Auswirkungen auf die Arbeitsbedingungen der Fahrer. Während festangestellte Fahrer von Lieferando bisher von einem Betriebsrat vertreten wurden, sind die Arbeitsbedingungen bei Subunternehmern oft weniger reguliert. Dies könnte zu Unsicherheiten und Unzufriedenheit unter den Fahrern führen, die nun um ihre Arbeitsplätze bangen müssen.
Der Trend zur Auslagerung von Fahrerstellen an Subunternehmer ist nicht neu. Bereits seit einigen Jahren setzen viele Unternehmen in der Branche auf dieses Modell, um Kosten zu sparen und ihre Flexibilität zu erhöhen. Doch die Entscheidung von Lieferando, diesen Weg ebenfalls einzuschlagen, könnte den Druck auf andere Anbieter erhöhen, ähnliche Schritte zu unternehmen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Experten sehen in dieser Entwicklung sowohl Chancen als auch Risiken. Einerseits könnten Flottenpartner durch ihre Spezialisierung effizienter arbeiten und die Lieferzeiten verkürzen. Andererseits besteht die Gefahr, dass die Qualität der Dienstleistungen leidet, wenn die Kontrolle über die Fahrer an externe Unternehmen abgegeben wird. Zudem könnte die Abhängigkeit von Subunternehmern langfristig zu höheren Kosten führen, wenn diese ihre Preise erhöhen.
Für die betroffenen Fahrer bedeutet die Umstellung auf Flottenpartner eine ungewisse Zukunft. Viele von ihnen müssen sich nun nach neuen Beschäftigungsmöglichkeiten umsehen oder hoffen, von einem der Subunternehmen übernommen zu werden. Die Gewerkschaften haben bereits angekündigt, die Entwicklungen genau zu beobachten und sich für die Rechte der Fahrer einzusetzen.
Insgesamt zeigt die Entscheidung von Lieferando, dass die Branche im Umbruch ist. Die Digitalisierung und der zunehmende Wettbewerb zwingen die Unternehmen, ihre Geschäftsmodelle ständig zu überdenken und anzupassen. Ob sich das Modell der Flottenpartner langfristig durchsetzen wird, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch, dass die kommenden Monate entscheidend für die Zukunft der Essenslieferdienste in Deutschland sein werden.

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