WUPPERTAL / LONDON (IT BOLTWISE) – Der chinesische Automobilzulieferer Lingyun strebt eine schnelle Beendigung des Insolvenzverfahrens der Kiekert AG an. Das Unternehmen plant, die deutschen Standorte zu stärken und eine nachhaltige Geschäftsstrategie zu entwickeln. Ein regelmäßiger Dialog mit allen Beteiligten soll die zukünftige Ausrichtung unterstützen.

Der chinesische Automobilzulieferer Lingyun hat seine Absicht bekräftigt, die Kontrolle über den insolventen Spezialisten für Autoschlösser, Kiekert AG, zu behalten. Das Unternehmen hat es sich zum Ziel gesetzt, das Insolvenzverfahren zügig abzuschließen, um die wirtschaftliche Stabilität wiederherzustellen. Diese Bestrebungen wurden durch einen Unternehmenssprecher gegenüber der Deutschen Presse-Agentur bestätigt.
Lingyun plant, entscheidende Maßnahmen zu ergreifen, um ein tragfähiges Geschäftsmodell für die Zukunft zu entwickeln. Dieses Modell soll die Zustimmung aller relevanten Interessengruppen erhalten, um eine nachhaltige Geschäftsstrategie zu gewährleisten. Besonders die Standorte in Deutschland, insbesondere in Nordrhein-Westfalen, spielen eine zentrale Rolle in der zukünftigen Ausrichtung des Unternehmens.
Die Insolvenz von Kiekert wurde durch das Amtsgericht Wuppertal am 23. September eingeleitet, nachdem erhebliche finanzielle Verpflichtungen seitens Lingyun nicht erfüllt wurden. Diese Verpflichtungen belaufen sich auf einen dreistelligen Millionenbetrag. Rund 700 Mitarbeiter am Standort in Heiligenhaus sind direkt betroffen, während internationale Tochtergesellschaften von Kiekert nicht in das Insolvenzverfahren einbezogen sind.
Hakan Civelek von der IG Metall erläuterte, dass es eine Möglichkeit zur Rücknahme des Insolvenzantrags gibt, sollte die Zahlungsunfähigkeit behoben werden. Obwohl er sich nicht zur Wahrscheinlichkeit eines solchen Szenarios äußern wollte, deutet alles darauf hin, dass Lingyun ernsthafte Anstrengungen unternimmt, um Kiekert vollumfänglich wieder in Besitz zu nehmen.
Durch die intensiven Bemühungen von Lingyun und die enge Zusammenarbeit mit den Interessengruppen wird das Ziel verfolgt, Kiekert wieder zu einem konkurrenzfähigen Akteur innerhalb der Automobilzuliefererindustrie zu machen. Die nächsten Schritte hängen davon ab, inwiefern ein Konsens über die Wiederherstellung der wirtschaftlichen Stabilität erreicht werden kann.

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