PARIS / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Luxusbranche steht vor einem bedeutenden Wandel, da Luca de Meo, bisheriger Chef von Renault, die Führung von Kering übernimmt. Diese Entscheidung könnte die Weichen für die Zukunft des Unternehmens stellen, das mit sinkenden Verkaufszahlen und einer hohen Verschuldung zu kämpfen hat.
Die Ernennung von Luca de Meo zum neuen CEO von Kering markiert einen entscheidenden Moment für die Luxusgruppe. De Meo, der zuvor bei Renault tätig war, bringt umfangreiche Erfahrungen in der Umstrukturierung von Unternehmen mit. Seine Aufgabe wird es sein, Kering aus einer Phase sinkender Verkaufszahlen und wachsender Verschuldung herauszuführen. Besonders im Fokus stehen dabei die Herausforderungen bei Gucci und die geplante Übernahme von Valentino.
Francois-Henri Pinault, der seit 2005 als CEO von Kering tätig ist, hat mit der Berufung von de Meo einen mutigen Schritt gewagt. Unter Pinault konnte die Marke Gucci nicht vor einem Abwärtstrend bewahrt werden, was zu umfangreichen Investitionen führte, die die Bilanz des Konzerns belasteten. Brancheninsider berichten, dass der Wert des Unternehmens seit Sommer 2021 um 75 % gesunken ist.
Die Reaktion des Aktienmarktes auf die Ernennung von de Meo war positiv: Die Aktie von Kering stieg um über 12 %, was den besten Tagesabschluss seit 2008 markierte. Dies zeigt das Vertrauen der Investoren in de Meos Fähigkeit, Kering neue Impulse zu geben. Besonders seine Fähigkeiten zur Kostensenkung könnten entscheidend sein, um die Nettoverschuldung von über 10 Milliarden Euro zu reduzieren.
Eine zentrale Herausforderung wird die geplante Übernahme der verbleibenden 70 % an der Modemarke Valentino darstellen. Kering hatte sich 2023 bereits 30 % der Anteile gesichert und plant, die restlichen Anteile bis 2028 zu erwerben. Dieses Vorhaben könnte Milliarden kosten und erfordert eine strategische Planung.
Die größte Hürde bleibt jedoch Gucci. Seit dem Weggang von Designer Alessandro Michele Ende 2022 verzeichnet das italienische Label Schwierigkeiten. Die Wahl des neuen Kreativdirektors Demna von Balenciaga stieß bei Investoren auf Kritik. De Meos Erfahrung mit branchenübergreifenden Strategien gibt jedoch Anlass zur Hoffnung, da Beispiele wie Robert Polet und Leena Nair ähnliche Herausforderungen erfolgreich gemeistert haben.
Insgesamt steht Kering vor einer Phase des Wandels, in der strategische Entscheidungen und innovative Ansätze gefragt sind. Die kommenden Jahre werden zeigen, ob de Meo die Erwartungen erfüllen und Kering zu neuem Glanz verhelfen kann.
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