NEW YORK / LONDON (IT BOLTWISE) – Eine bahnbrechende Entwicklung in der Reproduktionsmedizin könnte Paaren mit männlicher Unfruchtbarkeit neue Hoffnung geben. Forscher der Columbia University haben eine KI-gestützte Methode entwickelt, um in kürzester Zeit lebensfähige Spermien zu identifizieren.
Die Anwendung von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Reproduktionsmedizin hat kürzlich einen bedeutenden Fortschritt erzielt. Ein Team von Wissenschaftlern der Columbia University hat eine Methode entwickelt, die es ermöglicht, in nur wenigen Stunden lebensfähige Spermien in Proben von Männern mit extrem niedriger Spermienzahl zu finden. Diese Technologie könnte für viele Paare, die bisher keine Hoffnung auf eine biologische Elternschaft hatten, einen entscheidenden Unterschied machen.
Traditionell erfordert die Suche nach lebensfähigen Spermien bei Männern mit Azoospermie, einer Erkrankung, die zu extrem niedrigen Spermienzahlen führt, oft stunden- oder tagelange manuelle Untersuchungen unter dem Mikroskop. Diese Methode ist nicht nur zeitaufwendig, sondern auch oft erfolglos. Die neue KI-gestützte Technik hingegen nutzt eine winzige Kamera, die Millionen von Bildern einer Samenprobe aufnimmt. Die KI analysiert diese Bilder in Echtzeit und identifiziert innerhalb von Millisekunden lebensfähige Spermien.
Der Prozess beginnt mit einer Samenprobe, die auf einen kleinen, einmal verwendbaren Chip geladen wird. Dieser Chip bewegt die Flüssigkeit durch einen kontrollierten Kanal, während ein Mikroskop, das mit einer Hochgeschwindigkeitskamera verbunden ist, die Probe beleuchtet und abbildet. Die KI durchsucht die Bilder nach Spermien und isoliert diese sofort, sobald sie erkannt werden. Diese Spermien können dann für zukünftige Anwendungen eingefroren oder direkt in der In-vitro-Fertilisation (IVF) verwendet werden.
Die Bedeutung dieser Technologie liegt nicht nur in ihrer Effizienz, sondern auch in der Möglichkeit, schmerzhafte und oft erfolglose chirurgische Eingriffe zu vermeiden, die bisher notwendig waren, um Spermien direkt aus den Hoden zu entnehmen. Diese Eingriffe sind nicht nur invasiv, sondern bergen auch Risiken und sind nicht immer erfolgreich. Die KI-Technologie bietet eine vielversprechende Alternative, die sowohl Zeit als auch körperliche Belastung reduziert.
Experten aus der Reproduktionsmedizin sehen in dieser Entwicklung einen vielversprechenden Ansatz, der die Chancen auf eine erfolgreiche Behandlung von Unfruchtbarkeit erheblich verbessern könnte. Robert Brannigan, ein führender Urologe, betont, dass selbst die Entdeckung eines einzigen lebensfähigen Spermiums das Leben eines Paares verändern kann. Dennoch warnt er, dass weitere Tests in anderen Kliniken notwendig sind, um die Ergebnisse zu validieren und die Erfolgsrate der Methode zu überwachen.
Die Forscher der Columbia University planen, die Technologie weiterzuentwickeln, um auch bei anderen Formen der Unfruchtbarkeit eingesetzt zu werden. So könnte die KI beispielsweise helfen, die gesündesten Spermien in einer Probe zu identifizieren oder die Gesundheit von Eizellen und Embryonen bei weiblicher Unfruchtbarkeit zu bewerten. Diese Fortschritte könnten die Reproduktionsmedizin grundlegend verändern und vielen Paaren neue Hoffnung geben.
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