PARIS / LONDON (IT BOLTWISE) – Frankreichs Präsident Emmanuel Macron steht vor einer entscheidenden Phase seiner Amtszeit. Nach dem Rücktritt von Premierminister Sébastien Lecornu sucht Macron nach einem neuen Regierungschef. Die Beratungen im Élysée-Palast mit den Parteispitzen könnten entweder zu einer Einigung oder zu Neuwahlen führen.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron befindet sich in einer politisch heiklen Situation. Nach dem Rücktritt von Premierminister Sébastien Lecornu hat Macron die Parteispitzen zu einer Krisenberatung in den Élysée-Palast geladen. Ziel ist es, einen Ausweg aus der Regierungskrise zu finden und einen neuen Premierminister zu ernennen. Sollte bei dem Treffen keine Einigung erzielt werden, könnte Macron das Parlament auflösen und Neuwahlen ausrufen.
Interessanterweise wurden die Parteien am rechten und linken Rand, Marine Le Pens Rassemblement National (RN) und Frankreichs Linkspartei La France Insoumise (LFI), nicht zu dem Treffen eingeladen. Der Élysée-Palast betonte, dass das Treffen ein Moment der kollektiven Verantwortung sein müsse. Wer letztlich die Rolle des Regierungschefs übernehmen wird, bleibt unklar, ebenso ob Lecornu möglicherweise doch im Amt bleibt.
Die linken Parteien, die bei der vorgezogenen Parlamentswahl im Sommer 2024 gut abgeschnitten haben, üben Druck auf Macron aus, einen Premier aus ihren Reihen zu ernennen. Die Parteivorsitzenden der Sozialisten, Olivier Faure, der Kommunisten, Fabien Roussel, und von Frankreichs Grünen, Marine Tondelier, traten gemeinsam im Élysée-Palast auf, um ihre Geschlossenheit zu demonstrieren.
Auf der anderen Seite zeigt sich bei den Konservativen ein anderes Bild. Fraktionschef Laurent Wauquiez und Parteichef Bruno Retailleau, der mit Rückzugsdrohungen den Rücktritt des Premiers ausgelöst hatte, trafen getrennt ein. Retailleaus Vorgehen sorgte bei einigen Konservativen für Unmut, was die Spannungen innerhalb der Partei verdeutlicht.

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