LONDON (IT BOLTWISE) –

Die Gewinnung von Sauerstoff im Weltraum ist eine der größten Herausforderungen für die Raumfahrt, insbesondere bei Langzeitmissionen. Traditionell wird Sauerstoff durch Wasserelektrolyse gewonnen, ein Prozess, der in der Schwerelosigkeit jedoch erhebliche Schwierigkeiten mit sich bringt. Die entstehenden Gasblasen haften an den Elektroden oder bleiben in der Flüssigkeit gefangen, was die Trennung von Gas und Flüssigkeit erschwert und den Prozess energieintensiver macht.
Auf der Internationalen Raumstation ISS werden derzeit komplexe Systeme aus Zentrifugen eingesetzt, um diese Herausforderung zu bewältigen. Diese Systeme sind jedoch schwer, wartungsaufwendig und verbrauchen viel Energie, was sie für zukünftige Missionen ungeeignet macht. Ein internationales Forschungsteam hat nun gezeigt, dass Magnetfelder eine vielversprechende Alternative bieten. Durch den Einsatz von Dauermagneten können die Gasblasen in der Schwerelosigkeit gezielt von den Elektroden weggeleitet werden, was die Trennung von Gas und Flüssigkeit erheblich vereinfacht.
Die Forscher entwickelten ein passives System, das ohne bewegliche Teile oder zusätzlichen Energiebedarf auskommt. Zwei Ansätze wurden kombiniert: Einer nutzt die natürliche Reaktion von Wasser auf Magnetfelder, um die Gasblasen zu lenken, während der andere durch die Wechselwirkung von Magnetfeldern und den bei der Elektrolyse entstehenden elektrischen Strömen eine Drehbewegung in der Flüssigkeit erzeugt. Diese Innovation könnte die Effizienz der Elektrolysezellen um bis zu 240 Prozent steigern.
Die Ergebnisse dieser Forschung basieren auf vier Jahren intensiver Arbeit und wurden von einem Team unter der Leitung von Álvaro Romero-Calvo und Katharina Brinkert entwickelt. Die Experimente, die im Bremer Fallturm des Zentrums für angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation (ZARM) durchgeführt wurden, bestätigten die Wirksamkeit der magnetischen Kräfte. Diese Entwicklung könnte den Weg für leichtere, robustere und nachhaltigere Systeme zur Lebenserhaltung im All ebnen.
Der nächste Schritt besteht darin, das System auf Höhenforschungsraketen weiter zu testen. Das Projekt wird von renommierten Organisationen wie dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), der europäischen Weltraumorganisation (ESA) und der NASA gefördert. Diese Fortschritte könnten die Raumfahrttechnik revolutionieren und die Effizienz zukünftiger Missionen erheblich steigern.

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