TOKIO / LONDON (IT BOLTWISE) – Der japanische Autozulieferer Marelli hat in den USA Gläubigerschutz nach Chapter 11 beantragt, um seine finanzielle Lage zu stabilisieren und sich von einer erheblichen Schuldenlast zu befreien.

Der japanische Automobilzulieferer Marelli hat in den USA Gläubigerschutz nach Chapter 11 beantragt, um sich von einer Schuldenlast von 7,6 Milliarden US-Dollar zu befreien. Dieser Schritt markiert einen Wendepunkt für das Unternehmen, das in den letzten Jahren mit erheblichen finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte. Die Entscheidung fiel nach intensiven Verhandlungen mit Kreditgebern und Investoren, die sich über die Zukunft des Unternehmens uneinig waren.

Ein Konsortium unter der Führung des Hedgefonds Strategic Value Partners (SVP) hat sich als Hauptgläubiger positioniert und bietet Marelli eine sogenannte debtor-in-possession-Finanzierung in Höhe von 1,1 Milliarden US-Dollar an. Diese Finanzspritze soll dem Unternehmen helfen, den Betrieb während des Insolvenzverfahrens aufrechtzuerhalten. SVP plant, Marelli vollständig zu übernehmen, sofern kein höheres Angebot innerhalb einer 45-tägigen Frist eingeht.

Die Insolvenz von Marelli ist ein bedeutendes Ereignis in der japanischen Private-Equity-Landschaft. 2019 orchestrierte KKR die Fusion von Calsonic Kansei mit der italienischen Magneti Marelli, ein Deal, der als einer der komplexesten in der Geschichte Japans gilt. Doch die durch die COVID-19-Pandemie verursachten wirtschaftlichen Herausforderungen und Probleme bei Großkunden wie Nissan und Stellantis führten zu einem drastischen Umsatzrückgang.

Die Situation wird durch das Interesse des indischen Zulieferers Motherson weiter kompliziert, der im Mai ein verbindliches Übernahmeangebot unterbreitete. Unterstützt von Automobilkonzernen, die Marelli als strategischen Partner sehen, könnte Motherson eine industrielle Lösung bieten, die politisch weniger brisant ist als ein Verkauf an reine Finanzinvestoren.

Für KKR steht nicht nur Kapital, sondern auch Reputation auf dem Spiel. Der Finanzinvestor hat bereits erhebliche Verluste abgeschrieben und zusätzliche Mittel bereitgestellt, um Marelli zu stabilisieren. Die Verlagerung des Konflikts an US-Gerichte und der Einstieg von Distressed-Debt-Investoren wie Fortress und MBK Partners gelten unter Bankern in Tokio als beispiellos.

Besonders sensibel ist die Situation für japanische Kreditinstitute wie Mizuho, die sowohl bei Marelli als auch bei Nissan erheblich engagiert sind. Ein Verkauf an Finanzinvestoren könnte politisch heikel sein, doch der Druck der Kapitalmärkte wächst schneller als das Zeitfenster für eine industrielle Lösung. Eine endgültige Entscheidung über den Eigentümerwechsel steht noch aus, während die Branche gespannt auf die Entwicklungen blickt.

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Marelli beantragt Gläubigerschutz: KKR verliert Kontrolle
Marelli beantragt Gläubigerschutz: KKR verliert Kontrolle (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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