MBDA entwickelt kostengünstige Drohnenschwärme zur Unterstützung teurer Raketen

PARIS / LONDON (IT BOLTWISE) – Die europäische Rüstungsfirma MBDA hat auf der Pariser Luftfahrtschau eine neue Drohne vorgestellt, die darauf abzielt, feindliche Luftverteidigungssysteme zu überlasten und den Weg für teurere Raketen freizumachen.

Die europäische Rüstungsfirma MBDA, bekannt für ihre hochpreisigen Raketen, hat auf der Pariser Luftfahrtschau eine neue, kostengünstige Drohne vorgestellt. Diese Drohne, die vorläufig den Namen One-Way Effector trägt, soll in großen Mengen produziert werden, um feindliche Luftverteidigungssysteme zu überlasten. Laut Hugo Coqueret, einem Geschäftsentwicklungsmanager bei MBDA, wird die Drohne einen Bruchteil der Kosten einer Marschflugkörper ausmachen.

Inspiriert durch den Krieg in der Ukraine, wo sowohl russische als auch ukrainische Streitkräfte Drohnen in Massenangriffen einsetzen, um Verteidigungssysteme zu erschöpfen, hat MBDA die Notwendigkeit erkannt, die Masse in der Kriegsführung zurückzubringen. Die neue Munition soll genau diese Anforderung erfüllen, indem sie als “Sättigungsmunition” fungiert, die die bestehenden Raketenportfolios von MBDA ergänzt.

Die Drohne wird von einem Strahltriebwerk angetrieben und kann eine Nutzlast von 40 Kilogramm über eine Distanz von 500 Kilometern bei einer Geschwindigkeit von 400 Kilometern pro Stunde transportieren. Der Entwurf der Drohne begann im Dezember, und der erste Testflug ist für September oder Oktober geplant, während die erste Produktionscharge für 2027 erwartet wird.

Ein wesentlicher Aspekt des Designs war die Kosteneffizienz, weshalb viele Komponenten von der Stange sind. Die Drohne ist nicht auf Tarnung ausgelegt, sondern auf die Fähigkeit, in Salven abgefeuert zu werden, um eine Art “Rudel” zu bilden, das sich auf das Ziel zubewegt und so einen Abnutzungseffekt erzeugt.

Um die Produktionskosten niedrig zu halten, arbeitet MBDA mit einem französischen Automobilhersteller zusammen, dessen Name derzeit nicht bekannt gegeben wird. Diese Partnerschaft soll die Produktion auf 1.000 Drohnen pro Monat steigern. Die französischen Streitkräfte haben bereits Interesse an dieser neuen Waffe bekundet, und MBDA plant, bald Konsultationen mit der französischen Rüstungsdirektion aufzunehmen.

Die Einführung dieser Drohne könnte die Art und Weise, wie moderne Kriegsführung geführt wird, erheblich beeinflussen, indem sie eine kostengünstige Möglichkeit bietet, hochentwickelte Verteidigungssysteme zu überlasten und den Weg für teurere Raketen zu ebnen. Dies könnte auch andere Länder dazu veranlassen, ähnliche Technologien zu entwickeln, um ihre Verteidigungsstrategien zu verbessern.

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