BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Barrierefreiheit in deutschen Webshops ist ein Thema, das zunehmend an Bedeutung gewinnt. Trotz gesetzlicher Vorgaben und wachsendem Bewusstsein für die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen, zeigt eine aktuelle Studie, dass viele Online-Shops in Deutschland noch erheblichen Nachholbedarf haben.

Die Barrierefreiheit im Internet ist längst nicht mehr nur ein Thema für Spezialisten, sondern betrifft eine breite Nutzergruppe. In Deutschland zeigt sich jedoch, dass viele Webshops noch nicht den Anforderungen entsprechen, die Menschen mit Behinderungen einen uneingeschränkten Zugang ermöglichen. Eine kürzlich veröffentlichte Studie von Google, Aktion Mensch und der Stiftung Pfennigparade verdeutlicht, dass zwei Drittel der populärsten Online-Plattformen in Deutschland nicht vollständig barrierefrei sind.
Ein zentrales Problem ist die fehlende Möglichkeit, Webseiten vollständig per Tastatur zu steuern. Für viele Menschen mit Behinderungen ist dies eine essenzielle Zugangsbedingung. Die Studie zeigt, dass nur 30,8 Prozent der 65 meistbesuchten Online-Plattformen diese Anforderung erfüllen. Besonders betroffen sind Menschen mit eingeschränktem Sehvermögen, da viele Webshops keinen sichtbaren Tastaturfokus bieten.
Die Einführung des Barrierefreiheitsstärkungsgesetzes setzt die Betreiber von Webshops unter Druck. Ab dem 28. Juni müssen alle Online-Angebote in der EU barrierefrei sein, andernfalls drohen hohe Geldstrafen. Verstöße können mit bis zu 100.000 Euro geahndet werden, wobei kleine Unternehmen mit weniger als zehn Mitarbeitern und einem Umsatz von unter zwei Millionen Euro ausgenommen sind.
Christina Marx von Aktion Mensch betont, dass die Zeit für Ausflüchte abgelaufen ist. Sie kritisiert Unternehmen, die Bußgelder in Kauf nehmen und somit weiterhin potenzielle Kunden mit Behinderungen ausschließen. Marx appelliert an die Eigenverantwortung der Unternehmen, da barrierefreie Plattformen letztlich allen Nutzern zugutekommen.
Der Druck auf die Betreiber wächst, und es gibt bereits Fortschritte. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Anteil der barrierefreien Seiten von 20 auf 30,8 Prozent gestiegen. Dennoch bleibt viel zu tun, um die vollständige Barrierefreiheit zu erreichen. Die Studie zeigt, dass der Weg zu einem inklusiven Internet noch lang ist, aber die Richtung stimmt.
Die Umsetzung der EU-Richtlinie zur Barrierefreiheit ist ein wichtiger Schritt, um die digitale Kluft zu schließen. Sie bietet nicht nur Menschen mit Behinderungen einen besseren Zugang, sondern verbessert auch die Nutzererfahrung insgesamt. Unternehmen, die frühzeitig in Barrierefreiheit investieren, können sich einen Wettbewerbsvorteil sichern und ihre Kundenbasis erweitern.

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