MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In einer Zeit, in der hybride Arbeitsmodelle und Cloud-Adoption immer mehr an Bedeutung gewinnen, spielt Microsoft Entra ID eine zentrale Rolle im Identitätsmanagement moderner Unternehmen. Doch mit dieser Bedeutung steigt auch das Risiko von Angriffen, die täglich in Millionenhöhe auf das System abzielen.
Microsoft Entra ID, ehemals bekannt als Azure Active Directory, ist das Rückgrat des modernen Identitätsmanagements. Es ermöglicht sicheren Zugriff auf Anwendungen, Daten und Dienste, die für Unternehmen unverzichtbar sind. Mit der zunehmenden Verbreitung von hybriden Arbeitsmodellen und Cloud-Technologien wird Entra ID immer wichtiger, da es Authentifizierungen verwaltet, Richtlinien durchsetzt und Benutzer in verteilten Umgebungen verbindet. Diese zentrale Rolle macht es jedoch auch zu einem bevorzugten Ziel für Angriffe. Microsoft berichtet von über 600 Millionen Angriffen auf Entra ID täglich, die nicht nur zufällige Versuche sind, sondern koordinierte, hartnäckige und zunehmend automatisierte Kampagnen, die selbst kleinste Schwachstellen ausnutzen.
Die Frage, die sich stellt, ist: Sind die nativen Schutzmaßnahmen von Entra ID ausreichend? Wo liegen ihre Schwächen und welche Schritte sollten unternommen werden, um diese Lücken zu schließen und sicherzustellen, dass man umfassend geschützt ist? Microsoft Entra ID fungiert als unternehmenseigenes Identitäts- und Zugriffsmanagementsystem. Es definiert, wie Benutzer ihre Identität nachweisen, auf welche Ressourcen sie zugreifen können und unter welchen Bedingungen. Mit Funktionen wie Single Sign-On (SSO), Multifaktor-Authentifizierung (MFA), bedingten Zugriffsrichtlinien und nahtloser Integration mit dem lokalen Active Directory soll es sicheren, reibungslosen Zugriff auf die digitale Umgebung bieten.
Die Bedrohungslandschaft hat ein beispielloses Niveau an Volumen und Raffinesse erreicht. Phishing-Angriffe führen die Liste an, indem sie menschliches Verhalten ausnutzen, um Benutzer dazu zu bringen, ihre Anmeldedaten preiszugeben. Credential Stuffing nutzt massive Datenbanken mit zuvor kompromittierten Benutzernamen und Passwörtern, um unbefugten Zugriff in großem Maßstab zu erlangen. Ransomware beschränkt sich mittlerweile nicht mehr nur auf die Verschlüsselung von Dateien. Wenn die Identität kompromittiert ist, können Angreifer Benutzer aussperren, Privilegien eskalieren, Schutzmaßnahmen deaktivieren und ganze Systeme als Geiseln nehmen – alles ohne ein einziges Datenstück zu berühren.
Die Notwendigkeit eines Backups von Microsoft Entra ID ist offensichtlich. In einer Landschaft ständiger Cyberbedrohungen und operativer Komplexität ist es riskant, sich ausschließlich auf native Schutzmaßnahmen zu verlassen. Ein dedizierter Backup-Ansatz ist entscheidend, um im Falle eines Angriffs schnell und sicher wiederherstellen zu können. Selbst die fortschrittlichsten Sicherheitstools können umgangen werden. Wenn Angriffe erfolgreich sind, sei es durch Ransomware, Anmeldedaten-Diebstahl oder Privilegien-Eskalation, wird ein robustes Backup zur Sicherheitsnetz, das eine schnelle und sichere Wiederherstellung ermöglicht.
Microsofts eigenes Shared-Responsibility-Modell zieht eine klare Grenze: Während sie die Infrastruktur sichern, liegt die Verantwortung für den Schutz und das Backup Ihrer Daten – einschließlich Entra ID – bei Ihnen. Wenn Identität die Eingangstür zu Ihrem Unternehmen ist, sind Backups das Schloss, das Sie kontrollieren. Es ist eine berechtigte Frage, ob dies übertrieben ist. Microsoft Entra ID bietet eingebaute Schutzmaßnahmen wie bedingte Zugriffsrichtlinien, Multifaktor-Authentifizierung, intelligente Bedrohungserkennung und einen Papierkorb für gelöschte Objekte. Für kleinere Organisationen mit einfachen Identitätsanforderungen und minimalem regulatorischen Druck könnten diese Funktionen als ausreichend erscheinen.
Die Realität ist jedoch, dass native Wiederherstellungstools echte Einschränkungen haben. Der Papierkorb behält gelöschte Objekte nur für eine begrenzte Zeit. Es gibt keine Versionierung für Konfigurationsänderungen, und sobald man über die einfache Objektwiederherstellung hinausgeht – wie bei der Wiederherstellung von bedingten Zugriffsrichtlinien, Anwendungszuweisungen oder rollenbasierten Berechtigungen – werden die Lücken deutlich. Wenn eine Fehlkonfiguration eskaliert, ein Ransomware-Angriff den Zugriff deaktiviert oder ein unzufriedener Administrator Identitätseinstellungen manipuliert, reichen eingebaute Schutzmaßnahmen oft nicht für eine vollständige Wiederherstellung aus. Hier kommen Backups ins Spiel.
Ein Backup-Ansatz, der auf Ihr Risiko abgestimmt ist, nicht nur auf Ihr Budget, ist entscheidend. Beginnen Sie mit einer gezielten Risikobewertung. Wie sensibel sind Ihre Identitätsdaten? Welche Systeme hängen davon ab? Was sind Ihre regulatorischen Verpflichtungen? Daraus ergibt sich eine Strategie, die mit Ihren geschäftlichen Prioritäten übereinstimmt – eine, die Umfang, Häufigkeit und Kosten mit dem in Einklang bringt, was wirklich auf dem Spiel steht. Letztendlich geht es beim Backup nicht darum, alles zu tun, sondern nur die richtigen Dinge zu tun. Das bedeutet, dass Sie durch die Abstimmung von Häufigkeit, Umfang und Werkzeugen auf Ihre Geschäftsanforderungen das schützen, was am wichtigsten ist, ohne für das zu viel auszugeben, was nicht wichtig ist.

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