BERLIN / MÜNCHEN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Finanzierungslücke im Verkehrsetat des Bundes sorgt für Alarmstimmung in den Ländern. Verzögerungen und Stillstand bei wichtigen Infrastrukturprojekten drohen, da Milliarden fehlen. Die Verkehrsminister fordern eine rasche Lösung, um den Ausbau und Erhalt der Verkehrswege zu sichern.

Die alarmierende Nachricht über die Milliardenlücke im Verkehrsetat des Bundes hat die Länder in Aufruhr versetzt. Insbesondere der Neu- und Ausbau von Bundesfernstraßen, Schienenwegen und Wasserstraßen steht auf der Kippe. Bei einer Konferenz in München forderten die Verkehrsminister der Länder die Bundesregierung auf, eine ausreichende Finanzierung für die Verkehrsinfrastruktur sicherzustellen.
Eine Sprecherin des Bundesverkehrsministeriums unterstrich, dass allein für den Zeitraum von 2026 bis 2029 ein Defizit von rund 15 Milliarden Euro im Bereich der Bundesfernstraßen besteht. Besonders betroffen sind Autobahnprojekte, bei denen ein Mehrbedarf von 5,5 Milliarden Euro bis 2029 besteht. Diese Zahlen stammen aus einem Bericht an den Verkehrsausschuss des Bundestags, der einen neuen Finanzierungs- und Realisierungsplan für die Autobahn GmbH des Bundes skizziert.
Die Länder fordern Klarheit und eine zügige Umsetzung baureifer Projekte. Besonders betroffen sind Projekte in Nordrhein-Westfalen, Bayern, Hessen, Niedersachsen, Hamburg, Baden-Württemberg, Schleswig-Holstein und Rheinland-Pfalz. Ohne eine Erhöhung der Haushaltsansätze droht ein Stillstand, selbst wenn Baurecht besteht. Die Baupreisentwicklung der letzten Jahre wird als Hauptgrund für die Finanzlücke genannt.
Neben den Autobahnen sind auch Bundesstraßen von den Finanzlücken betroffen. Das Defizit für Investitionen in Bundesstraßen, wie etwa Ortsumgehungen, wird bis 2029 auf rund 6 Milliarden Euro geschätzt. Auch für Planungskosten und den Betriebsdienst fehlt Geld, was zu einer Verschlechterung des Fahrbahnzustands führen könnte.
Der Bundestag hat kürzlich ein schuldenfinanziertes Sondervermögen für zusätzliche Infrastruktur und Klimaschutz beschlossen, das jedoch hauptsächlich für die Sanierung und den Erhalt bestehender Strukturen vorgesehen ist. Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder betont die Notwendigkeit, sowohl Erhalt als auch Neubau zu finanzieren, konnte sich jedoch bisher nicht durchsetzen.
Die Länder kritisieren die Praxis, Gelder aus dem Kernhaushalt ins Sondervermögen zu verschieben, während die frei gewordenen Mittel für andere politische Projekte genutzt werden. Auch Bahnprojekte sind von der Finanzlücke betroffen, da für Neu- und Ausbauprojekte nicht genügend Mittel zur Verfügung stehen. Verzögerungen drohen beispielsweise bei der geplanten Strecke zwischen Frankfurt und Mannheim.
Insgesamt fordern die Länder eine klare und nachhaltige Finanzplanung, um einen Verkehrskollaps zu vermeiden. Die Diskussion um die Finanzierung der Verkehrsinfrastruktur wird in den kommenden Monaten weiter an Bedeutung gewinnen, da die Haushaltsverhandlungen für 2026 noch ausstehen.

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