LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue psychologische Studie hat überraschende Erkenntnisse über die Wahrnehmung von tätowierten Personen ans Licht gebracht. Trotz der zunehmenden Akzeptanz von Tätowierungen in der Gesellschaft, bleiben Vorurteile bestehen, die oft nicht der Realität entsprechen.
In der heutigen Gesellschaft sind Tätowierungen weit verbreitet, doch sie tragen nach wie vor ein gewisses soziales Stigma. Eine kürzlich veröffentlichte Studie im Journal of Research in Personality zeigt, dass Menschen dazu neigen, starke und konsistente Eindrücke über die Persönlichkeit von tätowierten Individuen zu bilden, die jedoch oft nicht zutreffen.
Die Forscher stellten fest, dass Beobachter häufig Annahmen über Persönlichkeitsmerkmale wie Verträglichkeit oder Extraversion auf Basis von Tätowierungen treffen. Diese Einschätzungen stimmen jedoch selten mit den Selbstbeschreibungen der tätowierten Personen überein. Eine Ausnahme bildeten Tätowierungen, die als „verrückt“ eingestuft wurden, da sie mit einer höheren Offenheit für neue Erfahrungen in Verbindung gebracht wurden.
In den USA haben fast ein Drittel der Erwachsenen mindestens eine Tätowierung. Trotz dieser Verbreitung werden tätowierte Menschen oft als rebellisch oder weniger gewissenhaft wahrgenommen. Frühere Forschungen konzentrierten sich meist darauf, ob Menschen mit Tätowierungen anders beurteilt werden als solche ohne. Diese neue Studie hingegen untersucht, ob bestimmte Merkmale von Tätowierungen tatsächlich etwas über die Persönlichkeit aussagen.
Die Studie umfasste 274 tätowierte Erwachsene, die einen Persönlichkeitstest ausfüllten und die Bedeutung ihrer Tätowierungen beschrieben. Die Forscher fotografierten die Tätowierungen und ließen sie von 30 geschulten Ratern beurteilen. Diese sollten die Persönlichkeit der tätowierten Personen einschätzen, teils nur anhand der Fotos, teils mit zusätzlicher Erklärung der Bedeutung der Tätowierungen.
Die Ergebnisse zeigten, dass die Rater in ihren Einschätzungen konsistent waren, jedoch oft daneben lagen. Nur bei der Einschätzung der Offenheit für neue Erfahrungen gab es eine Übereinstimmung zwischen den Einschätzungen der Rater und den Selbstbeschreibungen der tätowierten Personen. Die Bedeutung der Tätowierungen zu kennen, verbesserte die Genauigkeit der Einschätzungen nicht signifikant.
Die Studie verdeutlicht, dass Menschen zwar selbstsicher in ihren Urteilen über Tätowierungen sind, diese Urteile jedoch selten der Realität entsprechen. Sie basieren mehr auf Stereotypen und oberflächlichen Eindrücken als auf tatsächlichen psychologischen Unterschieden. Die einzige Ausnahme bildete die Offenheit, die mit ungewöhnlichen Tätowierungen in Verbindung gebracht wurde.
Diese Forschung ist eine der ersten, die ein strukturiertes Modell verwendet, um die Genauigkeit von Persönlichkeitsurteilen auf Basis von Tätowierungen zu testen. Die Autoren weisen jedoch auf einige Einschränkungen hin, wie die relativ breiten Kategorien der analysierten Tätowierungsmerkmale und die kontrollierte Umgebung der Studie, die sich von realen Interaktionen unterscheidet.
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