LONDON (IT BOLTWISE) – Die Mitochondrien-Ersatztherapie (MRT) hat in den letzten Jahren bedeutende Fortschritte gemacht und bietet Familien mit genetischen Erkrankungen neue Hoffnung. Diese innovative Methode der künstlichen Befruchtung kombiniert die DNA von drei Personen, um schwere mitochondriale Erbkrankheiten zu verhindern.
Die Mitochondrien-Ersatztherapie (MRT) hat sich als vielversprechende Methode erwiesen, um genetische Erkrankungen zu verhindern, die durch Mutationen in der mitochondrialen DNA verursacht werden. Diese Therapie ermöglicht es Eltern, die Gefahr schwerer Erkrankungen bei ihren Kindern zu minimieren, indem sie die DNA von drei Personen kombinieren: die der Mutter, des Vaters und einer Eizellspenderin.
Im Vereinigten Königreich, dem ersten Land, das diese Therapie 2015 zugelassen hat, wurden bereits mehrere Kinder erfolgreich mit dieser Methode geboren. Die Universität Newcastle berichtete von acht Kindern, die nach einer MRT gesund zur Welt kamen und sich normal entwickeln. Diese Kinder tragen die Erbinformationen von drei Menschen, was ihnen einen gesunden Start ins Leben ermöglicht.
Die Technik basiert auf einer speziellen Form der künstlichen Befruchtung, bei der die DNA aus dem Zellkern der Eltern mit der mitochondrialen DNA einer Spenderin kombiniert wird. Ziel ist es, Mutationen im Mitochondrien-Erbgut der Mutter zu vermeiden, die bei den Kindern schwere Erkrankungen auslösen könnten. Etwa eines von 5000 Kindern weltweit wird mit solchen Mutationen geboren.
Die Behandlungsmethode wurde in zwei Fachartikeln im New England Journal of Medicine beschrieben. Die Forscher berichteten, dass fünf der acht Kinder nach der Geburt keine mutierten Mitochondrien aufwiesen. Bei drei Kindern wurden geringe Heteroplasmieraten festgestellt, die unter dem Grenzwert für klinische Symptome lagen.
In Deutschland ist die MRT aufgrund des Embryonenschutzgesetzes derzeit nicht möglich, da eine Eizellspende verboten ist. Dennoch könnte der Erfolg dieser Therapie im Vereinigten Königreich die Diskussion über das deutsche Gesetz neu entfachen. Experten argumentieren, dass die Risiken der MRT überschaubar sind und der Nutzen für die betroffenen Familien erheblich ist.
Die Ethikerin Heidi Mertes betont jedoch, dass die Mitochondrien-Spende das Risiko für mitochondriale Erkrankungen zwar verringert, aber nicht vollständig ausschließt. Sie schlägt vor, die Spenderin als “genetische Beitragsleisterin” zu bezeichnen, anstatt von drei Eltern zu sprechen.
Die Zukunft der Mitochondrien-Ersatztherapie bleibt spannend. Forscher arbeiten daran, die Methode weiter zu optimieren und die Lücke zur echten Prävention zu schließen. Die bisherigen Erfolge geben Anlass zur Hoffnung, dass betroffene Familien in Zukunft gesunde Kinder ohne genetische Erkrankungen haben können.
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