Netanjahus Pläne für Gaza stoßen auf Widerstand ehemaliger Militärchefs

JERUSALEM / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Spannungen in Gaza nehmen weiter zu, während der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu eine Ausweitung der militärischen Aktionen andeutet. Dies geschieht trotz der Einwände ehemaliger israelischer Militär- und Geheimdienstchefs, die ein Ende des fast 22-monatigen Krieges fordern.

Die Situation in Gaza bleibt angespannt, da Premierminister Benjamin Netanjahu eine mögliche Ausweitung der militärischen Operationen in der Region andeutet. Diese Ankündigung erfolgt inmitten wachsender Kritik von ehemaligen Führern der israelischen Sicherheitsdienste, die ein Ende des anhaltenden Konflikts fordern. Die Gesundheitsbehörden in Gaza berichten von über 61.000 Todesopfern, was die humanitäre Krise weiter verschärft.

Unter den Kritikern befinden sich ehemalige Leiter des Shin Bet, des Mossad und der israelischen Armee sowie der frühere Premierminister Ehud Barak. In einem kürzlich veröffentlichten Video äußerten sie, dass die extremen Mitglieder der Regierung Israel in Geiselhaft nehmen, um den Konflikt zu verlängern. Yoram Cohen, der ehemalige Leiter des Shin Bet, bezeichnete Netanjahus Ziele in Gaza als ‘Fantasie’.

Netanjahu hat seine Sicherheitskabinettsmitglieder einberufen, um über die nächsten Schritte im Krieg zu beraten. Obwohl keine konkreten Pläne bekannt gegeben wurden, deutet die Diskussion auf mögliche härtere Maßnahmen hin. US-Präsident Donald Trump erklärte, dass die Entscheidung über eine mögliche Rückeroberung von Gaza weitgehend bei Israel liege.

Die israelischen Medien berichten von Meinungsverschiedenheiten zwischen Netanjahu und dem Armeechef, Generalleutnant Eyal Zamir. Während Netanjahu die vollständige Eroberung des Gazastreifens anstrebt, warnt Zamir vor den Risiken für die Geiseln und die humanitäre Lage. Zamir könnte zurücktreten, sollte Netanjahu seine Pläne durchsetzen.

Die humanitäre Lage in Gaza verschlechtert sich weiter, da Berichte über Schüsse auf Hilfesuchende zunehmen. Mindestens 45 Menschen wurden bei Angriffen auf Hilfskonvois getötet. Die israelische Armee behauptet, nur Warnschüsse abgegeben zu haben, doch die Zahl der Opfer spricht eine andere Sprache.

Die israelische Koordinierungsstelle für humanitäre Hilfe, COGAT, hat angekündigt, die Einfuhr von Waren durch den privaten Sektor in Gaza schrittweise zu erneuern. Doch die Maßnahmen reichen nicht aus, um die drohende Hungersnot abzuwenden. Internationale Hilfsorganisationen fordern eine umfassendere Unterstützung.

Die Familien der Geiseln in Gaza sind in Sorge um das Wohlergehen ihrer Angehörigen. Die Blockade und die militärischen Aktionen erschweren die Versorgung mit lebensnotwendigen Gütern. Die internationale Gemeinschaft beobachtet die Entwicklungen mit wachsender Besorgnis.

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