LOS GATOS / LONDON (IT BOLTWISE) – Netflix steht kurz davor, die beeindruckende Marke von einer Milliarde Zuschauern zu erreichen. Dies verkündete Co-Chef Ted Sarandos im Rahmen der aktuellen Quartalszahlen. Trotz des Erfolgs sieht sich der Streaming-Gigant mit Herausforderungen konfrontiert, darunter ein Steuerstreit in Brasilien und Spekulationen über mögliche Übernahmen.
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Netflix, der unangefochtene Marktführer im Videostreaming, nähert sich laut eigenen Angaben der beeindruckenden Marke von einer Milliarde Zuschauern. Co-Chef Ted Sarandos äußerte sich hierzu nach der Veröffentlichung der aktuellen Quartalszahlen, ohne jedoch konkrete Zahlen zu nennen. Der Streaming-Dienst geht davon aus, dass in den Haushalten seiner Kunden im Durchschnitt mehr als eine Person den Dienst nutzt.
Im vergangenen Jahr hatte Netflix mit 301,6 Millionen Kundenhaushalten abgeschlossen. Anstelle von regelmäßigen Angaben zu Kundenzahlen präsentiert Netflix den Anlegern nun die Umsatzentwicklung als Gradmesser für das Wachstum. Im letzten Quartal stiegen die Erlöse im Jahresvergleich um 17 Prozent auf 11,51 Milliarden Dollar.
Ein Highlight des vergangenen Quartals war der Animationsfilm “KPop Demon Hunters”, der bei den Zuschauern besonders gut ankam. Die Geschichte einer Girlband, die mit ihrer Musik die Welt vor Dämonen beschützt, wurde zum meistgesehenen Film auf Netflix. Der Erfolg im Kino änderte jedoch nichts an der Strategie des Unternehmens, Filme vorrangig auf der eigenen Plattform zu veröffentlichen.
Spekulationen über eine mögliche Übernahme von Warner Bros. durch Netflix wurden durch die Ankündigung des Medienkonzerns Warner Bros. Discovery angeheizt, dass es mehrere Übernahmeinteressenten gibt. Netflix wird in Medienberichten als einer dieser Interessenten gehandelt. Der Konzern könnte insbesondere am Bezahlsender HBO mit seinem umfangreichen Serien-Katalog interessiert sein.
In einer Videokonferenz gaben Sarandos und der zweite Co-Chef Greg Peters jedoch nur wenige Hinweise darauf, ob Netflix tatsächlich im Rennen um Warner Bros. ist. Sarandos betonte, dass Netflix kein Interesse am Kauf klassischer TV-Sender habe, schloss Zukäufe jedoch nicht grundsätzlich aus.
Beim Quartalsgewinn verfehlte Netflix die Erwartungen der Analysten. Das Ergebnis pro Aktie lag bei 5,87 Dollar, während an der Börse im Schnitt gut ein Dollar mehr erwartet worden war. Die Aktie fiel im frühen New Yorker Handel um mehr als neun Prozent. Netflix verwies auf einen Steuerstreit in Brasilien als Grund für die verfehlten Erwartungen.
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