Neue Ansätze in der Drogenpolitik: Digitalisierung und Cannabis im Fokus

BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – In der deutschen Drogenpolitik zeichnet sich ein Wandel ab, der sowohl die Digitalisierung als auch die Legalisierung von Cannabis in den Fokus rückt. Hendrik Streeck, der neue Bundesdrogenbeauftragte, setzt auf eine wissenschaftlich fundierte Evaluierung und präventive Maßnahmen, um die Gesundheit von Jugendlichen zu schützen.

Die Digitalisierung hat in den letzten Jahren einen enormen Einfluss auf das Leben von Kindern und Jugendlichen genommen. Hendrik Streeck, der neue Bundesdrogenbeauftragte, sieht in der kindgerechten Digitalisierung eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Er betont, dass der Schutz vor den psychischen Folgen der digitalen Mediennutzung, insbesondere durch Social Media und Streamingdienste, oberste Priorität haben muss. Streeck fordert daher verstärkte Schutzmaßnahmen im digitalen Raum, um die Jugend vor übermäßigem Medienkonsum zu bewahren.

Parallel dazu steht die Legalisierung von Cannabis im Zentrum der politischen Debatte. Streeck, der sich kritisch gegenüber einer unreflektierten Legalisierung zeigt, plädiert für eine wissenschaftlich fundierte Evaluierung der Auswirkungen. Diese soll im Herbst erfolgen und als Grundlage für zukünftige politische Entscheidungen dienen. Die Legalisierung, die seit April 2024 den Anbau und Konsum unter bestimmten Auflagen erlaubt, wird genau beobachtet, um mögliche gesundheitliche Risiken zu minimieren.

Streeck, der als Arzt und Wissenschaftler bekannt ist, bringt seine Expertise in die Diskussion ein und fordert einen nüchternen Umgang mit dem Thema Drogen. Er betont, dass gesundheitliche Aspekte im Vordergrund stehen sollten, anstatt moralische oder rechtliche Fragen. Diese Herangehensweise könnte einen Paradigmenwechsel in der deutschen Drogenpolitik einleiten, der sich mehr an Prävention und Aufklärung orientiert.

Besonders die Prävention von Alkohol- und Tabakkonsum bei Jugendlichen liegt Streeck am Herzen. Er ist der Meinung, dass nicht immer Verbote die Lösung sind, sondern dass ein moderater Konsum gefördert werden sollte, um den Genusscharakter dieser Substanzen zu unterstreichen, ohne in Abhängigkeit zu verfallen. Diese Sichtweise könnte dazu beitragen, eine gesündere Einstellung zu Genussmitteln zu fördern.

Die politische Landschaft in Deutschland zeigt sich gespalten. Während CDU und CSU in der Vergangenheit Bestrebungen zur Rücknahme der Legalisierung zeigten, könnte Streecks Ansatz eine Brücke zwischen den verschiedenen Lagern schlagen. Seine Forderung nach einer ergebnisoffenen Evaluierung des Cannabisgesetzes wird mit Spannung erwartet und könnte neue Impulse für die Drogenpolitik setzen.

Insgesamt steht die deutsche Drogenpolitik vor einem Umbruch, der sowohl die Herausforderungen der Digitalisierung als auch die Legalisierung von Cannabis adressiert. Streecks Ansatz, der auf wissenschaftliche Fundierung und Prävention setzt, könnte wegweisend für die zukünftige Ausrichtung der Drogenpolitik sein.

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