PORTLAND / LONDON (IT BOLTWISE) – Neue Forschungsergebnisse aus Oregon werfen ein neues Licht auf die Langzeitfolgen von COVID-19. Eine Studie der Oregon Health & Science University zeigt, dass die langfristigen Auswirkungen des Virus möglicherweise häufiger und langsamer auftreten, als bisher angenommen.

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In einer kürzlich veröffentlichten Studie in PLOS Pathogens untersuchten Wissenschaftler eine Gruppe von Rhesusaffen, die mit der Delta-Variante des Coronavirus infiziert waren. Die Tiere, alle ungeimpft und zuvor nicht dem Virus ausgesetzt, schienen sich zunächst schnell zu erholen. Doch über einen Zeitraum von sechs Monaten fanden die Forscher Anzeichen chronischer Gesundheitsprobleme bei den meisten von ihnen, obwohl ihre anfänglichen Symptome kaum mehr als Schnupfen waren. Dr. Charles Roberts, ein führender Autor der Studie und Professor am Oregon National Primate Research Center der OHSU, betonte, dass man keine sehr schweren COVID-Fälle haben muss, um potenziell langfristige Veränderungen zu erleben. Obwohl die Tiere während der akuten Infektionsphase nur milde Symptome zeigten, entwickelten bis zu 90 % von ihnen Monate später Anzeichen chronischer Gesundheitsprobleme, darunter Entzündungen, gestörter Schlaf und Veränderungen der Stoffwechselhormonspiegel, die mit Erkrankungen wie Diabetes und Herzkrankheiten in Verbindung stehen. Diese Erkenntnisse sind nicht neu für Menschen, die unter Long COVID leiden, einem Sammelbegriff für Symptome, die lange nach der Genesung auftreten oder bestehen bleiben. Zu den häufigsten Problemen gehören Müdigkeit, Gehirnnebel und Schlaflosigkeit. Die Schätzung, wie viele Menschen betroffen sind, war jedoch schwierig, da frühere Studien weitgehend auf selbstberichteten Symptomen und uneinheitlichen Diagnosekriterien basierten, so Roberts. Die Ergebnisse der Studie deuten darauf hin, dass diese Effekte weitaus verbreiteter sein könnten als bisher angenommen. Roberts erklärte, dass einige negative Aspekte von Long COVID möglicherweise erst in der Zukunft sichtbar werden, was darauf hindeutet, dass der Zustand häufiger sein könnte, als aktuelle Schätzungen widerspiegeln. Die Forscher interessierten sich dafür, wie das Virus, das COVID-19 verursacht, mit der Stoffwechselgesundheit interagiert. Roberts, der ein Jahrzehnt lang Diabetes und Fettleibigkeit am National Institutes of Health studierte, sagte, das Team wolle das untersuchen, was er als ‘reziproke Beziehung’ zwischen COVID-19 und chronischen Erkrankungen bezeichnete. Wenn man bereits eine Stoffwechselerkrankung wie Fettleibigkeit, Diabetes oder Bluthochdruck hatte, bedeutete das, dass eine COVID-Infektion schlimmer verlaufen könnte, erklärte er. Andererseits bestand das potenzielle Risiko einer neu auftretenden Stoffwechselerkrankung nach COVID. Um dies zu testen, verwendeten die Forscher Rhesusaffen am Oregon National Primate Research Center der OHSU. Die Einrichtung in Hillsboro war lange Zeit Ziel von Tierschutzgruppen, die Bedenken hinsichtlich Krankheiten, Laborbedingungen und der Ethik von Tierversuchen geäußert haben. OHSU hat jedoch stets betont, dass die meisten Primaten in sozialen Gruppen im Freien leben, aufmerksame tierärztliche Betreuung erhalten und Teil von Forschungen sind, die strengen Bundesstandards entsprechen. Roberts sagte, dass Rhesusaffen als biologisch naher Stellvertreter für Menschen dienen und ein bewährtes Modell für die Erforschung von Infektionskrankheiten darstellen. Primaten bieten ein kontrolliertes System, das es Wissenschaftlern ermöglicht, Dinge zu verfolgen, die man bei Menschen einfach nicht sehen kann. Die Studie beobachtete die Tiere in zwei Gruppen – einige schlank und gesund, andere übergewichtig – um zu sehen, wie sich die zugrunde liegende Gesundheit auf die langfristigen Auswirkungen auswirkte. Während die übergewichtigen Tiere dramatischere Veränderungen erlebten, schnitt selbst die schlanke, gesunde Gruppe nicht viel besser ab. In einigen Fällen sahen die schlankeren Tiere anhaltende innere Störungen, die sie ungesünderen, fettleibigen Tieren ähneln ließen. Roberts sagte, die Studie helfe, die Erfahrungen der Patienten zu validieren und das wissenschaftliche Verständnis dafür zu erweitern, wie eine scheinbar kurze Krankheit lange nach dem Verschwinden des Virus durch den Körper nachhallen kann. Ein weiterer wichtiger Punkt, so Roberts, ist, dass Menschen, die milde Symptome von COVID-19 hatten, Symptome, die später auftreten, nicht ignorieren sollten.

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Neue Erkenntnisse zu Long COVID: Häufiger als gedacht?
Neue Erkenntnisse zu Long COVID: Häufiger als gedacht? (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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