LONDON (IT BOLTWISE) – Eine umfassende Studie hat das Verständnis der Entscheidungsfindung im Gehirn revolutioniert. Forscher haben eine detaillierte Aktivitätskarte von 600.000 Gehirnzellen erstellt, die zeigt, dass Entscheidungsprozesse weit mehr Hirnregionen einbeziehen als bisher angenommen.

In einer bahnbrechenden Studie haben Forscher erstmals eine umfassende Aktivitätskarte eines Säugetiergehirns erstellt, die das Verständnis der Entscheidungsfindung grundlegend verändert. Die Untersuchung, die in zwei Artikeln in der Fachzeitschrift Nature veröffentlicht wurde, zeigt, dass Entscheidungsprozesse weit mehr Hirnregionen einbeziehen als bisher angenommen. Diese Erkenntnisse basieren auf Daten von über 600.000 einzelnen Gehirnzellen von Mäusen und decken mehr als 95 % des Gehirns ab.
Das Projekt wurde vom International Brain Laboratory (IBL) geleitet, einer Zusammenarbeit von experimentellen und theoretischen Neurowissenschaftlern aus Europa und den USA. Ziel war es, die bisherigen Inkonsistenzen in der Hirnforschung zu überwinden, die durch unterschiedliche Methoden und Definitionen der Hirnregionen entstanden sind. Durch die Standardisierung der Experimente und die Verwendung präziser Messinstrumente konnten die Forscher reproduzierbare Ergebnisse erzielen.
Insgesamt wurden 139 Mäuse in 12 Labors weltweit mit Neuropixels-Sonden ausgestattet, die bis zu 1.000 Neuronen gleichzeitig aufzeichnen können. Die Mäuse führten eine einfache Verhaltensaufgabe aus, bei der sie auf einen visuellen Reiz reagieren mussten, um eine Belohnung zu erhalten. Die Ergebnisse zeigten, dass die Entscheidungsfindung nicht nur in der visuellen und präfrontalen Kortikalis stattfindet, sondern in weit mehr Hirnregionen als erwartet.
Die Studie zeigt auch, dass die Mäuse bei schwachen visuellen Reizen auf frühere Erfahrungen zurückgreifen, um ihre Entscheidungen zu treffen. Diese Erkenntnisse könnten dazu beitragen, das Verständnis der neuronalen Grundlagen von Entscheidungen zu vertiefen und neue Ansätze für die Erforschung des Gehirns zu entwickeln. Die Forscher hoffen, dass diese Arbeit als Grundlage für zukünftige Studien dienen wird, die sich mit der Kausalität von Hirnaktivitäten und Entscheidungsprozessen befassen.

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