LONDON (IT BOLTWISE) – Die Infectious Diseases Society of America (IDSA) hat erstmals umfassende Richtlinien zur Behandlung komplizierter Harnwegsinfektionen (cUTI) veröffentlicht. Diese neuen Richtlinien bieten Ärzten praktische Anleitungen zur Behandlung von Patienten mit cUTI sowohl in stationären als auch in ambulanten Einrichtungen.
Die IDSA hat kürzlich ihre ersten Richtlinien zur Behandlung komplizierter Harnwegsinfektionen (cUTI) veröffentlicht, die Ärzten in verschiedenen klinischen Umgebungen praktische Unterstützung bieten sollen. Diese neuen Richtlinien erweitern den Umfang der bisherigen UTI-Richtlinien, die sich hauptsächlich auf unkomplizierte Zystitis und Pyelonephritis bei Frauen konzentrierten, und schließen nun auch komplizierte Harnwegsinfektionen bei Männern ein.
Ein wesentlicher Aspekt der neuen Richtlinien ist die Klassifizierung von unkomplizierten und komplizierten Harnwegsinfektionen, die auf klinisch relevante Symptome wie Fieber und systemische Anzeichen fokussiert. Diese Klassifikationen sollen den behandelnden Ärzten helfen, fundierte Entscheidungen zu treffen, ohne auf umfangreiche urologische Untersuchungen angewiesen zu sein.
Die neuen Empfehlungen basieren auf einer systematischen Literaturrecherche und folgen der GRADE-Methodik, um die Evidenzqualität und die Stärke der Empfehlungen zu bewerten. Angesichts der zunehmenden Antibiotikaresistenz von gramnegativen Erregern in den USA ist die Wahl der empirischen Antibiotikatherapie ein zentraler Punkt der Richtlinien.
Für Patienten mit Verdacht auf komplizierte Harnwegsinfektionen, insbesondere bei Sepsis, wird die Verwendung von Cephalosporinen der dritten oder vierten Generation, Carbapenemen, Piperacillin-Tazobactam oder Fluorchinolonen empfohlen. Neuere Antibiotika oder ältere Aminoglykoside sollten hingegen nur in speziellen Fällen in Betracht gezogen werden.
Ein weiterer wichtiger Aspekt der Richtlinien ist der Übergang von intravenöser zu oraler Antibiotikatherapie, sobald der Patient klinisch stabil ist und eine orale Therapie möglich ist. Dies kann nicht nur die Verweildauer im Krankenhaus verkürzen, sondern auch die Risiken und Kosten im Zusammenhang mit intravenösen Zugängen reduzieren.
Die Dauer der Antibiotikatherapie ist ebenfalls ein zentraler Punkt der neuen Richtlinien. Bei Patienten, die auf die Therapie ansprechen, wird eine kürzere Behandlungsdauer von 5-7 Tagen für Fluorchinolone oder 7 Tage für andere Antibiotika empfohlen, um die Belastung durch Antibiotika zu minimieren und die Entstehung von Resistenzen zu verhindern.
Die neuen Richtlinien der IDSA stellen einen wichtigen Schritt in der Behandlung von cUTI dar und bieten Ärzten eine fundierte Grundlage für die Entscheidungsfindung. Die Empfehlungen wurden von mehreren Fachgesellschaften unterstützt und sollen dazu beitragen, die Behandlungsergebnisse für Patienten mit komplizierten Harnwegsinfektionen zu verbessern.
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