LONDON (IT BOLTWISE) – Die Entstehung des Planeten Merkur gibt der Wissenschaft seit langem Rätsel auf. Ein unverhältnismäßig großer Eisenkern und eine ungewöhnlich dünne Kruste machen ihn einzigartig unter den Gesteinsplaneten unseres Sonnensystems. Nun haben Forscher eine neue Theorie entwickelt, die auf einer gigantischen Streifkollision zweier Protoplaneten basiert.
Die Entstehung des Merkurs ist seit jeher ein faszinierendes Thema in der Astronomie. Der sonnennächste Planet weist eine Reihe von Besonderheiten auf, die ihn von anderen Gesteinsplaneten wie der Erde, Venus und Mars unterscheiden. Besonders auffällig ist sein großer Eisenkern, der im Verhältnis zur Gesamtgröße des Planeten ungewöhnlich groß ist. Diese Eigenschaft lässt sich mit traditionellen Theorien zur Planetenbildung nur schwer erklären.
Ein internationales Forscherteam, darunter Wissenschaftler des brasilianischen Nationalen Observatoriums und der Université Paris Cité, hat nun eine neue Hypothese entwickelt. Mithilfe von Computersimulationen, die an der Universität Tübingen entwickelt wurden, schlagen sie vor, dass Merkur aus einer Streifkollision zweier Protoplaneten entstanden sein könnte. Diese Kollisionen, bei denen die Himmelskörper nur teilweise aufeinandertreffen, könnten häufiger vorkommen als bisher angenommen.
Die Simulationen, die von Dr. Fernando Roig und Dr. Patrick Oliveira Franco durchgeführt wurden, variieren den Aufprallwinkel und die Geschwindigkeit der Kollisionen. Dabei fanden sie heraus, dass bestimmte Einschlagsbedingungen dazu führten, dass der Großteil des Mantels abgetrennt wurde, was die charakteristische Größe und das metallreiche Innere des Merkurs erklären könnte. Diese Erkenntnisse legen nahe, dass solche gigantischen Kollisionen eine entscheidende Rolle bei der Formung der Gesteinsplaneten im Sonnensystem gespielt haben könnten.
Die Forschungsergebnisse wurden in der renommierten Fachzeitschrift Nature Astronomy veröffentlicht. Die Simulationen wurden mit einem speziellen Computerprogramm durchgeführt, das in der Abteilung Computational Physics am Institut für Astronomie und Astrophysik der Universität Tübingen entwickelt wurde. Dieses Programm nutzt moderne High-Performance-Computing-Architekturen, die es ermöglichen, komplexe Simulationen in kurzer Zeit durchzuführen.
Die neue Theorie könnte nicht nur das Verständnis der Entstehung des Merkurs revolutionieren, sondern auch neue Einblicke in die Prozesse der Planetenbildung im frühen Sonnensystem bieten. Sie zeigt, dass riesige Kollisionen nicht nur seltene Ereignisse sind, sondern möglicherweise der Hauptfaktor für die endgültige Struktur der Gesteinsplaneten waren.
Diese Forschung eröffnet neue Perspektiven für die Untersuchung anderer Planeten und könnte dazu beitragen, die Entstehungsgeschichte unseres Sonnensystems besser zu verstehen. Die Erkenntnisse könnten auch Einfluss auf die Suche nach erdähnlichen Planeten in anderen Sonnensystemen haben, indem sie neue Kriterien für die Bewertung ihrer Entstehung und Zusammensetzung liefern.
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